Tigers: Traumeinstand von Chouinard

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Auch vor dem Gehäuse seines eigenen Torhüters Friedrich Hartung half Tigers-Neuzugang Eric Chouinard (Zweiter von links) mit aus. Foto: Patrick Seeger Foto: red

Zweifelsohne hatte man große Hoffnungen in Eric Chouinard gesetzt. Dass der kanadische Neuzugang der Bayreuth Tigers so einschlagen würde wie beim DEL2-Auswärtsspiel in Freiburg hatten aber auch die kühnsten Optimisten nicht erwarten können. Bei seinem ersten Einsatz für seinen neuen Arbeitgeber traf der ehemalige NHL-Spieler drei Mal und war somit Hauptverantwortlicher dafür, dass die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller ihre acht Spiele anhaltende Niederlagenserie beenden konnte. Die Tigers behielten nach großem Kampf in der Verlängerung mit 4:3 (1:0, 2:2, 0:1, 1:0) die Oberhand.

 
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1:59 Minuten waren in der Verlängerung gespielt, als Tigers-Kapitän Jozef Potac aus der Drehung abzog und Freiburgs Torhüter Miroslav Hanuljak alt aussehen ließ. So groß die Sympathiebekundungen für Potac wegen dieses Treffers zum 4:3 waren, den Hauptanteil am Bayreuther Sieg hatte an diesem Abend Neuzugang Eric Chouinard. Der Kanadier hatte alle drei Bayreuther Treffer in der regulären Spielzeit erzielt – und blieb dennoch ganz bescheiden. „Ich habe nur meinen Beitrag geleistet“, gab der 37-jährige Kanadier nach Spielschluss zu Protokoll. „Es war ein enorm hartes Stück Arbeit angesichts der kleinen Bank, die wir hier dabei hatten.“

Dank der Rückkehr von Sergej Stas ins Team und des Einsatzes der beiden Neuzugänge – neben Chouinard feierte auch der 19-Jährige Constantin Ontl eine viel versprechende Premiere – hatte Sergej Waßmiller wenigstens wieder einmal drei Sturmreihen aufbieten können. Während der an der Seite von Ivan Kolozvary und Michal Bartosch eingesetzte Ontl zwei gute Schusschancen verbuchte, sorgte Chouinard für Zählbares. In der 12. Minute antizipierte er einen Aufbaupass von Hanuljak, er fing die Scheibe ab und traf aus kurzer Distanz ins leere Tor.

Starker Tigers-Torhüter Friedrich Hartung

Während der EHC-Goalie nicht das erste Mal als Risikofaktor in Erscheinung trat, agierte sein Gegenüber fehlerlos. Friedrich Hartung war für den angeschlagenen Tomas Vosvrda nach dem Aufwärmen zwischen die Pfosten beordert worden. Und er machte seine Sache hervorragend. Nach leichter Anfangsnervosität war er einer der Garanten dafür, dass die zweikampfstärkeren Tigers mit der verdienten Führung in die Pause gingen.

Der Bayreuther Goalie stand auch zu Beginn des Mittelabschnitts gleich mehrmals im Fokus. Die nun wütend anrennenden Breisgauer bezwangen Hartung erst mit einem von Mark Mancari abgefälschten Schuss. Die Gäste brauchten nun etwas, um sich zu sortieren. Spätestens Mitte des zweiten Drittels waren sie wieder im Spiel und schlugen erneut zu: Wieder war es Chouinard (30.). Diesmal traf er im Nachsetzen nach einem abgewehrten Schlagschuss von Felix Linden.

Bayreuther gehen drei mal in Führung

Und nebenbei half der 37-Jährige auch noch, die ausbaufähige Überzahlbilanz seiner neuen Mannschaft aufzubessern. Als Freiburgs Alexander Brückmann wegen Beinstellens auf der Bank schmorte, nahm Chouinard (37.) von der blauen Linie Maß und versenkte die Scheibe unhaltbar im linken oberen Torwinkel des EHC-Gehäuses. Dies war die dritte Tigers-Führung, da kurz zuvor Freiburgs Bester, Chris Billich (35.), einen Querpass von Tobias Kunz zum 2:2 verwandelt hatte.

Der Schlussabschnitt ging klar an die Breisgauer. Die schafften den schnellen Ausgleich durch Ben Walker und erhöhten danach sukzessive den Druck. Je mehr die Zeit fortschritt, desto brenzliger wurde es für das Tor der Gäste. Hier aber lief Friedrich Hartung zur Hochform auf. Weder Tobias Kunz noch Chris Billich, und auch nicht Mark Mancari gelang es, den über sich hinauswachsenden Tigers-Keeper zu zu überwinden. Dass die letzte Chance der regulären Spielzeit auf das Konto von Chouinard ging, passte zur Geschichte dieses Spiels, die aus Bayreuther Sicht dann doch noch ein Happy End parat hatte. Für Tigers-Trainer Waßmiller war der Sieg „ein verdienter Lohn für die starken Leistungen der letzten Wochen. Die Mannschaft hat überragend gekämpft, sich in jeden Schuss geworfen – eine tolle Mannschaftsleistung.“

EHC Freiburg: Hanuljak – Mancari, Brückmann, Meyer, Rießler; Maly, Körner – Linsenmaier, Kunz, Billich; Babka, Wittfoth, Walker; Saccomani, Herm, Airich; Cihak.

Bayreuth Tigers: Hartung – Gerstung, Linden; Neher, Potac – Chouinard, Stas, Luciani; Ontl, Kolozvary, Bartosch; S. Busch, Geigenmüller, Drews.

SR: Hatz, Müns; Strafminuten: Freiburg 2, Bayreuth 6; Zuschauer: 1490.

Tore: 0:1 (11.) Chouinard, 1:1 (24.) Mancari (Linsenmaier, Brückmann), 1:2 (29.) Chouinard (Linden, Stas), 2:2 (35.) Billich (Kunz, Linsenmaier), 2:3 (37.) Chouinard (Luciani, Drews – 5 gegen 4), 3:3 (42.) Walker (Mancari, Babka), 3:4 (62.) Potac.

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