Tigers spielen mit Abstieg vor Augen

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Der gefährlichste Bayreuther gegen den sicheren Rückhalt der Tölzer: Damit die Tigers noch eine Chance auf den Klassenerhalt bekommen, muss Anthony Luciani (Nr. 88) in den Duellen mit Löwen-Torwart Mikko Rämö heute mehr Glück haben, als in dieser Szene aus Spiel vier. Foto: Peter Kolb Foto: red

„Do or die“ sagen die Amerikaner – „tue es oder stirb“! Wie so oft im Trump-Land ist das etwas dick aufgetragen, aber die Situation der Bayreuth Tigers vor dem fünften Spiel in der zweiten Playdown-Runde der DEL2 am Freitag um 19.30 Uhr bei den Tölzer Löwen beschreibt die drastische Formulierung tatsächlich noch etwas besser als das vergleichsweise brave deutsche „Alles oder Nichts“.

 
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Zwei Tage nach der 1:2-Heimniederlage in Spiel vier können die Bayreuther nämlich gar nicht „alles“ gewinnen. Es geht für sie lediglich darum, nicht schon vorzeitig vor dem „Nichts“ zu stehen. Ein Sieg würde erst einmal nur die Saison verlängern und ein drittes Heimspiel am Sonntag folgen lassen.

Um trotz des 1:3-Rückstands in der Best-of-seven-Serie noch den Klassenerhalt schaffen zu können, muss dann auch noch diese Partie gewonnen werden, damit die Entscheidung auf ein siebtes Spiel am Dienstag in Bad Tölz vertagt wird. In maximal drei Spielen haben die Bayreuther also immer den Abstieg vor Augen, aber höchstens einmal den Klassenerhalt.

Statistik macht nicht viel Hoffnung

Dabei wird die Zuversicht für diesen langen Weg durch die Statistik nicht gerade gestärkt. Vor allem müssten zwei der drei Siege in Bad Tölz gelingen, wo die Tigers bei allen vier bisherigen Anläufen gescheitert sind und nie weniger als fünf Gegentore kassiert haben (4:6 und 4:5 n. V. in der Hauptrunde, 0:5 und 4:6 in den Playdowns).

Und Bayreuther Auswärtssiege waren in der gesamten Saison ohnehin selten. Vier gab es in 26 Punktspielen und dann noch einen in der ersten Runde der Playdowns in Weißwasser (6:5 n. V.). Innerhalb der regulären Spielzeit haben sich die Tigers sogar überhaupt nur ein einziges Mal auf fremdem Eis durchgesetzt, und das ist schon fast ein halbes Jahr her: Am 17. Oktober gewann der spätere Tabellenletzte beim aktuellen Halbfinalisten ESV Kaufbeuren mit 5:1.

Gesellschafterversammlung entscheidet über Zukunft

Trotz allem wird bei den Tigers zumindest öffentlich noch nicht über Konsequenzen eines Abstiegs gesprochen. „Eine Gesellschafterversammlung wird in der nächsten Woche entscheiden, wie es weitergeht“, sagt Geschäftsführer Matthias Wendel. Der Termin sei schon vor Wochen auf den Zeitpunkt unmittelbar nach dem letzten möglichen Saisonspiel festgelegt worden, und zwar unabhängig von der sportlichen Bilanz.

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