Tigers-Rumpftteam in Dresden chancenlos

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Die größte Bayreuther Chance hatte Michal Bartosch (links). Er scheiterte in der 54. Minute per Alleingang aber an Eisbären-Torhüter Marco Eisenhut. Foto: red

War es den Bayreuth Tigers bei der 1:2-Niederlage gegen DEL2-Spitzenreiter Bietigheim noch gelungen, ihre Personalprobleme mit großer Einsatzfreude zu kompensieren, so reichten die Bayreuther Primärtugenden bei den Dresdner Eislöwen nicht, um ein ausgeglichenes Spiel zu erzwingen. Das 0:6 (0:3, 0:1, 0:2) spiegelte die Kräfteverhältnisse relativ exakt wider.

 
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Trotz der deutlichen Niederlage – es war die sechste Nullnummer in Folge – machte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller seinem Team ein Kompliment. „Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, dass sie diese Aufgabe trotz der vielen Ausfälle angenommen und alles gegeben hat. Mit der Anzahl an Spielern ist es jedoch unmöglich, in Dresden etwas mitzunehmen“, sagte der 47-Jährige. Die besagte Anzahl an Spielern war auch der Hauptgrund dafür, dass seine Mannschaft spätestens im zweiten Drittel die Opferrolle einnehmen musste. Die großen Personalprobleme hatten sich vor dem Gastspiel bei den Sachsen noch einmal verschärft. Zu den fehlenden sechs Spielern gesellten sich mit Ivan Kolozvary und Jan Pavlu zwei weitere hinzu. Da diesmal keine Förderlizenzspieler aus Regensburg verfügbar waren, nahmen die Tigers die Reise mit nur elf Feldspielern und zwei Torhütern auf sich.

Das Rumpfteam startete mutig in dieses ungleiche Duell und erzwang dank großer Einsatzfreude zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Die Bayreuther untermauerten ihren couragierten Eindruck durch vielversprechende Offensivaktionen. Die Chancen von Andreas Geigenmüller (3., 5.) und Anthony Luciani (4., 8.) waren ebenso aussichtsreich wie die von Alexander Höller (2., 9.) und Dominik Grafenthin (10.) auf der Gegenseite.

Stellungsfehler in der Bayreuther Defensive

Die Partie begann zu kippen, als die Dresdener das erste Mal zugeschlagen hatten: Nick Huard hatte in der 11. Minute seinen vor Tigers-Torhüter Vosvrda aufkreuzenden Sturmpartner Matt Siddal bedient. Von nun an machten sich die Personalprobleme der Tigers zunehmend bemerkbar. Festzumachen war dies weniger an ihrer Einsatzfreude und dem Mut, nach vorne zu spielen, sondern viel mehr an Abstimmungsproblemen und Stellungsfehlern in der Defensive. Bei den weiteren Treffern der Eislöwen durch Nick Huard (13.) und Steven Rupprich (19.) wurden die Gäste durch schnelle Scheibenbewegungen regelrecht zerlegt.

Entschieden war die Partie endgültig, als Tigers-Verteidiger Mathias Müller eine Strafe wegen Behinderung kassierte und Matt Sidall die durch die Unterzahl entstandenen Lücken vor dem Bayreuther Tor mit einem fulminanten Schuss in den Winkel nutzte. Den Gästen war es dann hoch anzurechnen, dass sie sich gegen das drohende Debakel stemmten. Mit Glück, einem starken Vosvrda und einigen offensiven Nadelstichen – vornehmlich durch Michal Bartosch – überstanden sie das Mitteldrittel ohne weiteres Gegentor.

Viele Torchancen im letzten Drittel

Den löblichen Gesamteindruck untermauerten die Tigers im Schlussabschnitt durch einige sehenswerte Offensivaktionen. Hier ein gewaltiger Schlagschuss von Felix Linden (45.), da ein Alleingang von Michal Bartosch (54.) und dazwischen ein halbes Dutzend weiterer vielversprechender Chancen – allerdings kannte Eisbären-Keeper Marco Eisenhut keine Gnade. Auf der anderen Seite hatte Vosvrda noch mehr Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Er hielt, was zu halten war. Bei dem Abstaubertor von Rene Kramer (44.) und dem Rückhand-Treffer von Tadas Kumeliauskas (50.) war der 28-jährige Tscheche chancenlos.

Dresdner Eislöwen: Eisenhut – Veisert, Boutin; Zauner, Kramer; Hanusch, Schmidt – Rupprich, Kumeliauskas, Höller; Grefenthin, Siddall, Huard; Garten, Pielmeier, Glemser.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Müller, Gerstung; Neher, Potac; – Drews, S. Busch, Luciani; Linden, Bartosch, Geigenmüller; Voronov.

SR: Fischer, Oswald;

Strafminuten: Dresden 2, Bayreuth 6; Zuschauer: 1784.

Tore: 1:0 (11.) Siddall (Huard, Hanusch), 2:0 (13.) Huard (Grafenthin, Höller), 3:0 (19.) Rupprich (Höller, Kumeliauskas), 4:0 (34.) Siddall (Hanusch – 5 gegen 4), 5:0 (44.) Kramer (Höller, Kumeliauskas), 6:0 (50.) Kumeliauskas (Rupprich, Höller).

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