Tigers mit Selbstvertrauen nach Frankfurt

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Im Hinspiel kämpften die Bayreuther um Marcus Marsall (rechts) bis zum Umfallen, doch den 2:0-Vorsprung brachten sie nicht ins Ziel. Die Frankfurter mit Topscorer C.J. Stretch (links) drehten die Partie noch zum 3:2-Sieg. Foto: Peter Kolb Foto: red

Drittes Spiel innerhalb von fünf Tagen für den EHC Bayreuth – und das wird eine sehr schwierige Aufgabe. Der DEL2-Aufsteiger muss am Dienstag ab 19.30 Uhr bei den drittplatzierten Löwen Frankfurt ran. Für die Tigers spricht: Sie haben sich in den zurückliegenden beiden Spielen mächtig Selbstvertrauen geholt.

 
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„Mir hat gut gefallen, wie wir läuferisch und kämpferisch aufgetreten sind“, sagt EHC-Trainer Sergej Waßmiller mit Blick auf zuletzt vier Punkte aus zwei Spielen. „Auch das Über- und Unterzahlspiel hat gepasst. So können wir gegen jeden Gegner punkten. Warum nicht auch gegen Frankfurt?“ Im Hinspiel hätte das bereits fast geklappt. Lange Zeit führten die Bayreuther vor heimischer Kulisse mit 2:0, mussten dann aber im letzten Drittel noch drei Gegentreffer hinnehmen, den entscheidenden zur 2:3-Niederlage erst 33 Sekunden vor der Schlusssirene.

Dieser Spielverlauf war aus Frankfurter Sicht in dieser Saison keine Ausnahme: In sechs Partien gelang es den Hessen, einen Rückstand im letzten Drittel noch zu drehen. „Über Qualität brauchen wir bei Frankfurt nicht reden“, sagt Waßmiller. „Das ist ein richtig starkes Team.“

Selbst Spitzenreiter Bietigheim in Frankfurt chancenlos

Und zudem ein sehr heimstarkes. In der Heimtabelle liegt es auf Platz zwei, holte 17 von 21 möglichen Punkten. Nur die beiden Hessen-Derbys gegen die Kassel Huskies (4:5 nach Verlängerung) und den EC Bad Nauheim (2:3 nach Verlängerung) gingen knapp verloren. Selbst Tabellenführer Bietigheim Steelers war in Frankfurt chancenlos und musste beim 1:4 seine einzige Saisonniederlage nach regulärer Spielzeit quittieren.

Für die spielerische Klasse der Löwen stehen nicht zuletzt die Kontingentspieler: Der Amerikaner C.J. Stretch (8 Treffer/10 Vorlagen) führt die interne Scorerliste an, die Kanadier Matthew Pistilli (4/9) und Patrick Jarrett (4/7) sind ebenfalls weit vorne zu finden. Auch Nils Liesegang (6/8) oder Brett Breitkreuz (7/1) können in einer Partie jederzeit den entscheidenden Unterschied machen.

Und die Frankfurter werden demnächst wohl noch stärker werden. Schließlich feierte Abwehrchef Matthew Tomassoni zuletzt sein Comeback. Nach langer Verletzungspause nahm er allerdings noch keine tragende Rolle ein, vielmehr soll er mit stetig steigender Einsatzzeit an sein Topniveau herangeführt werden. Auffälliger war bei seinen ersten Spielen nach mehrwöchiger Zwangspause wegen einer Gehirnerschütterung Richard Mueller. Der Ex-Nationalspieler und Torjäger trug sich beim 4:2 gegen den EHC Freiburg gleich doppelt in die Torschützenliste ein. Verzichten muss Frankfurt derzeit auf die Langzeitverletzen Dennis Reimer (im Hinspiel gegen Bayreuth noch Torschütze) und Nick Mazzolini.

Tigers ohne Verletzungssorgen

Die Tigers können dagegen aus dem Vollen schöpfen. „Alle Mann sind einsatzbereit“, sagt Waßmiller. Da zusätzlich auch die Förderlizenzspieler Jens Meilleur und Vladislav Filin von Kooperationspartner Nürnberg Ice Tigers zum Kader stoßen, hat der Trainer große Variationsmöglichkeiten. „Mal schauen, wie ich die Reihen zusammenstelle“, sagt Waßmiller. „Wir werden aber sicher wieder an unser Limit gehen müssen, um in Frankfurt zu punkten.“ Nach der Partie wartet eine Pause auf die Spieler. Wegen des Deutschland-Cups ruht der Ligabetrieb am Wochenende. „Diese Pause kommt genau richtig“, erklärt Waßmiller. „Die Jungs bekommen einige Tage frei, das hatten sie seit August nicht mehr. Jetzt können sie Durchschnaufen und Kraft tanken.“

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