Zwar hatten sie ein deutliches spielerisches Übergewicht und auch mehr Abschlüsse, doch oft verstrickten sie sich in Einzelaktionen. Es wirkte, als hätten sie die Bayreuther auf die leichte Schulter genommen.
Bayreuther Taktik geht auf
Doch im Vorbeigehen waren die Bayreuther an diesem Tag nicht zu schlagen. Sie taten das, was sie gegen einen individuell klar überlegenen Gegner tun können. Sie kämpften, verteidigten mit großem Einsatz und hielten sich an die vom Trainer vorgegebene Taktik.
Es erwies sich als kluger Schachzug die Bietigheimer nicht mit aggressiven Forechecking zu attackieren, sondern sie zunächst etwas kommen zu lassen und erst dann die Räume eng zu machen. „Unser Spielplan ging perfekt auf“, lobte EHC-Trainer Sergej Waßmiller. „Gegen so einen starken Gegner können wir nur gewinnen, wenn wir diszipliniert spielen und über unser Limit hinausgehen. Und das haben wir heute von der ersten bis zur letzten Sekunde umgesetzt.“
Erster Treffer nach wenigen Sekunden
Die ersten Sekunden gehörten dabei sogar komplett seinem Team. Es überraschte den Spitzenreiter mit sehr forschen Angriffen und einem Treffer in der ersten Minute. David Wohlberg hatte nach Geigenmüller-Pass sofort abgezogen – 1:0. Sebastian Busch (2.) hätte sogar erhöhen können, schoss aber drüber.
In der Folge hatten die Bietigheimer mehr Spielanteile, agierten bei ihren Aktionen aber oft zu eigensinnig. So konnten die Hausherren gefährliche Angriffe weitestgehend verhindern – den Sololauf von Matt McKnight (9.), den EHC-Torwart Johannes Wiedemann klasse parierte, und den Lattentreffer von Robin Just (10.) ausgenommen.
Und dann kamen die ersten Steelers-Strafzeiten. Vor allem Geigenmüller strahlte in Überzahl viel Gefahr aus, ein Treffer blieb ihm aber verwehrt.
Nach der ersten Drittelpause wechselten sich die Druckphasen der beiden Teams im Fünf-Minuten-Takt ab. Beide Teams kamen zu guten Chancen, doch effizienter waren die Gäste, die nun wacher und aktiver waren als im Anfangsdrittel: David Wrigley (26.) und Sommerfeld (37.) drehten die Partie.
Moral der Tigers stimmt immer
Doch die Moral stimmt immer bei den Tigers. Im Schlussdrittel war die Partie nach Wohlbergs Ausgleich – er hatte sich den Puck mit tollem Einsatz erobert – völlig offen. Aber Bayreuth hatte neben dem Potac-Treffer auch noch die Paraden von Johannes Wiedemann zu bieten. Denn hier hatte Steelers-Trainer Gaudet recht: Der EHC-Torwart bot eine überragende Leistung.
EHC Bayreuth: Wiedemann – Linden, Heider; Mayer, Potac; Pavlu, Kasten; Neher –Filin, Wohlberg, Geigenmüller; Bartosch, Kolozvary, Kolupaylo; Marsall, S. Busch, Kuhn; Piskor, Fröhlich, Rypar.
Bietigheim Steelers: Mechel – Steingroß, Prommersberger; Borzecki, Brown; Alt – Wrigley, McKnight, Sommerfeld; Gibson, Just, Weller; Shevyrin, Schoofs, Zientek; Weigandt, Fink.
Tore: 1:0 (1.) Wohlberg (Geigenmüller), 1:1 (26.) Wrigley (Steingroß), 1:2 (37.) Sommerfeld (McKnight, Brown), 2:2 (45.) Wohlberg, 3:2 (52.) Potac (Kolozvary, Kasten – 5 gegen 3).
Strafminuten: Bayreuth 4, Bietigheim 18;
Zuschauer: 1720;
SR: Hatz, Fauerbach, Ruhnau.
Hier der Live-Ticker zum Nachlesen.