„Aber er hat sich nie hängen lassen und immer weiter Gas gegeben“, lobte Waßmiller. Diese Einstellung ist charakteristisch für das Tigers-Team. Egal wer aufläuft, es steht immer eine harmonierende Mannschaft, eine eingeschworene Gemeinschaft auf dem Eis. So war Wohlberg auch nicht sauer über seine Nicht-Nominierung, sondern fieberte mit und freute sich genauso ausgelassen über den Erfolg wie seine Mannschaftskollegen.
Mit Disziplin zum Erfolg
Den Teamgeist macht Waßmiller als einen Pluspunkt in der „sehr, sehr engen Serie“ gegen den SC Riessersee aus. Den Ausschlag hat aber sicherlich auch die taktische Disziplin der Tigers gegeben. In den drei umkämpften Begegnungen mit vielen intensiven Zweikämpfen sammelten die Bayreuther 40 Strafminuten, der Gegner aus Garmisch-Partenkirchen 66. Und das bestraften die Tigers eiskalt: Die Hälfte ihrer acht Treffer erzielten sie bei eigener Überzahl.
Hinzu kam das in dieser Saison bärenstarke Unterzahlspiel. Zwölfmal waren die Riesserseer einer oder zwei Mann mehr auf dem Eis, ein Treffer gelang ihnen nicht. Die Tigers stellen, statistisch gesehen, das zweitbeste Unterzahlteam der Liga, weil sie auch hier ihre Stärken ausspielen: Laufbereitschaft und unbändiger Einsatzwillen. Wenn dann noch cleveres Körperspiel hinzukommt, hat es jeder Gegner schwer.
Pre-Playoffs haben Kraft gekostet
Für Waßmiller ist das auch ein Beleg dafür, dass sich die harte Arbeit in der Vorbereitung gelohnt hat: „Die Fitness stimmt immer noch. Aber diese Serie hat auch Kraft gekostet. Schwer zu sagen, wie voll die Akkus noch sind.“ Seine Mannschaft soll das am Dienstag beginnende Playoff-Viertelfinale (Best of 7) gegen Hauptrundenmeister und Titelfavoriten Bietigheim Steelers einfach genießen, zu verlieren habe sie nichts mehr. Und damit hat der Trainer recht. Im Drehbuch der DEL2-Saison steht jetzt schon geschrieben: Das Überraschungsteam dieser Spielzeit ist der EHC Bayreuth.