Tigers hadern mit Schiedsrichter

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Reguläres Tor nicht gegeben: Nach einem Fernschuss war der Puck bereits wieder aus dem Tor gekullert, als David Wohlberg (Zweiter von links) von seinem Gegenspieler Petr Macholda auf Torwart Kevin Nastiuk (links) geschoben wurde. Der Schiedsrichter entschied auf Torraumabseits. Nathan Robinson (rechts) hatte sich also zu früh gefreut. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es bleibt dabei: Der EHC Bayreuth kann gegen die Dresdner Eislöwen in dieser DEL2-Saison nicht gewinnen. Trotz einer überzeugenden Auswärtsleistung reichte es beim 2:3 (1:0, 1:2, 0:0, 0:1) nach Verlängerung nur zu einem Punkt. Zwei Zähler mehr wären es wohl ohne eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter im letzten Spielabschnitt gewesen.

 
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47. Minute, Spielstand 2:2, Tigers in Überzahl: Jozef Potac zog von der blauen Linie ab – Tor für Bayreuth. Von wegen! Die Schiedsrichter pfiffen Torraumabseits von David Wohlberg.

Die Gäste protestierten vehement, doch die Unparteiischen blieben bei ihrer Entscheidung und verzichteten auf die Sichtung des Videobeweises. Hätten sie diesen genutzt, die Entscheidung wäre anders ausgefallen. Das Video zeigte, dass der Puck bereits im Netz eingeschlagen hatte, als Wohlberg von seinem Gegenspieler auf Eislöwen-Keeper Kevin Nastiuk geschoben wurde.

Sacher trifft zum Sieg

So erzielte nicht Potac den entscheidenden Treffer, sondern Mirko Sacher. Der Eislöwen-Verteidiger drang mit viel Tempo in der ersten Minute der Verlängerung ins Bayreuther Drittel ein und schoss unter dem Arm von EHC-Keeper Tomas Vosvrda hindurch das Siegtor.

Umso ärgerlicher war diese Niederlage, da sich die Bayreuther zuvor 60 Minuten sehr stark gegen den keineswegs enttäuschenden Tabellenvierten präsentiert hatten. Zwar gewährten sie den Dresdnern im ersten Abschnitt etwas mehr Scheibenbesitz, doch sobald diese ihre Angriffsbemühungen intensivierten, störten die Bayreuther geschickt in der neutralen Zone das Aufbauspiel. Drangen die Eislöwen dennoch ins Bayreuther Verteidigungsdrittel ein, so hatten sie keinen Platz für Kombinationen und keine Chance, ihren Angriffswirbel aufzuziehen.

Starkes Unterzahlspiel der Tigers

Zudem stellten die Bayreuther zweimal unter Beweis, warum sie eines der besten Unterzahlteams der Liga sind und ließen die Eislöwen nicht in die Powerplay-Formation kommen. So gab es nur selten gefährliche Aktionen vor dem Bayreuther Tor – und wenn, dann war Keeper Tomas Vosvrda zur Stelle.

Da die Tigers auch mutig nach vorne spielten, verdienten sie sich den Führungstreffer. Allerdings war etwas Glück dabei: Petr Macholda wollte als unbedrängter letzter Mann den Puck nach vorne spielen, doch beim Schussversuch brach der Schläger. Sebastian Busch nahm die Scheibe auf, umkurvte den Dresdner Verteidiger und erzielte kaltschnäuzig das 0:1 (11.).

Bartosch beantwortet Doppelschlag

Auch nach dem ersten Seitenwechsel blieben die Bayreuther sehr engagiert und waren in den ersten zehn Minuten des Mittelabschnitts sogar das torgefährlichere Team. Doch trotz zweimaliger Überzahl und drei guter Möglichkeiten blieb es beim knappen Vorsprung.

Ab der 30. Minute verschoben sich die Spielanteile wieder in Richtung der Dresdner – und diesmal nutzten sie ein Powerplay. Arturs Kruminsch knallharter Schuss schlug unhaltbar im Torwinkel zum 1:1 (35.) ein. Der Doppelschlag war nach einen Puckverlust in der Vorwärtsbewegung, den Ville Hämäläinen mit 2:1 (36.) bestrafte, perfekt.

Doch in diesen 127 Sekunden sollte noch ein dritter Treffer fallen, diesmal für Bayreuth: Michal Bartosch fälschte den Puck nach einem Fernschuss zum 2:2 (37.) ab.

Konkurrenten verlieren

Im Schlussabschnitt war das Spiel nach dem nicht gegeben Potac-Treffer zerfahren. Beide Mannschaften suchten noch die Entscheidung, ließen ihre Möglichkeiten aber liegen. Auch weil Nastiuk sowie Vosvrda stark parierten, und zwei Bayreuther Fernschüsse in Überzahl kurz vor der Drittelsirene knapp ihr Ziel verfehlten.

Der Ärger über die Niederlage verflog bei den Bayreuthern wohl erst bei der Heimfahrt. Da stand fest, dass der Punkt im Kampf um die Pre-Playoffs ein sehr wertvoller sein könnte, denn die hinter den Tigers platzierten Konkurrenten EC Bad Nauheim und SC Riessersee blieben am Sonntag punktlos.

Dresdner Eislöwen:Nastiuk – Sacher, Schmidt; Baum, Macholda; Zauner – Grafenthin, Rajala, Höller; Garten, Hämäläinen, Cook; Valentin, Kruminsch, Rupprich; Wild.

EHC Bayreuth:Vosvrda – Heider, Linden; Potac, Mayer; Pavlu, Kasten, Neher – Stas, Wohlberg, Robinson; Bartosch, Kolozvary, Geigenmüller; Marsall, S. Busch, V. Busch; Filin.

Tore: 0:1 (11.) S. Busch, 1:1 (35.) Kruminsch (Hämäläinen, Garten – 5 gegen 4), 2:1 (36.) Hämäläinen (Baum), 2:2 (37.) Bartosch (Kolozvary, Potac – 5 gegen 4), 3:2 (61.) Sacher (3 gegen 3).

Strafminuten:Dresden 10, Bayreuth 8 + 10 gegen V. Busch.

Zuschauer:3130.

SR:Müns, Kapzan, Schwenk.

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen.

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