Thomas Bauske (SPD) fordert in einem Antrag, sich Gedanken um die Nutzung des Gartenschau-Geländes zu machen Seebühne: Jetzt Weichen für 2017 stellen

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Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Bauske fordert in einem Antrag, man solle sich schnellstmöglich Gedanken darüber machen, wie die Bühnen auf dem Landesgartenschaugelände ins Kulturprogramm der Stadt eingebunden werden können. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Landesgartenschau läuft noch bis zum 9. Oktober. So lange will der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Thomas Bauske, jedoch nicht warten. Man müsse sich schon jetzt Gedanken darüber machen, wie das Gelände und vor allem die Bühne auf dem Gelände in der Zukunft ins kulturelle Angebot der Stadt eingebunden werden können, sagt Bauske. Deshalb hat er einen Antrag an die Oberbürgermeisterin gestellt.

 
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Das Gelände der Landesgartenschau weckt viele Begehrlichkeiten bei den Stadträten: Erst vor wenigen Tagen hat Iris Jahn (JB) den Antrag gestellt, den Mainauenhof auf dem Areal zu erhalten und zu nutzen. Jetzt kommt Bauskes Antrag, der speziell auf die Seebühne und das Heckentheater abzielt. Bauske, der am Freitag mit der Fraktion ins Burgenland gefahren ist, sagt am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung: Er wolle nicht, dass die alte Bayreuther Mentalität greife, frei nach dem Motto "wenn mir des gwusst hätten". Man müsse sich jetzt Gedanken darüber machen, wie man die Bühnen nutzen könne. Und vor allem, wer dafür zuständig sei. Bauske denkt dabei an die Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG), "die das Gelände so vermarkten könnten, wie sie es mit der Stadthalle gemacht haben".

Seebühne keine Ersatzspielstätte, aber ein Baustein zum Konzept

Die Seebühne will Bauske gar nicht als Ersatzspielstätte für die Zeit der Stadthallen-Sanierung ins Gespräch bringen. "Das wäre faktisch falsch", sagt Bauske. Aber: Durch ein entsprechendes Nutzungskonzept wäre es möglich, Veranstaltungen nach Bayreuth zu holen, die gegebenenfalls in der Stadthalle stattgefunden hätten. Man könne die Bühnen auf dem Gelände auch für Schulkonzerte, Chor- und Theateraufführungen nutzen. Alles Veranstaltungen, die bislang in der Stadthalle ihren Platz haben. "Dazu wäre die Seebühne ein Baustein in einem Ersatzspielstätten-Konzept. Man kann mit dieser Bühne einiges abfedern, weil dem Kulturreferenten, wie es scheint, nicht der große Wurf mit einer Ersatzspielstätte gelingen will." Aber was in Kloster Banz mit den Songs an einem Sommerabend oder mit dem Trickfilmfestival in Annecy unter freiem Himmel funktioniere, könne ja auch in Bayreuth klappen. 

Überdachung braucht man nicht

Aus Bauskes Sicht brauche es erst einmal auch nicht die muschelförmige Überdachung, die von Gartenschau zu Gartenschau wandert. "Man müsste die Überdachung ja auch im Winter abbauen und einlagern, das wäre ein großer Aufwand", sagt Bauske. Aber die Grundausstattung ist vorhanden. Strom- und Medienanbindung, das Häuschen, in dem die Tontechniker dafür sorgen, dass der Sound passt. All das bleibt bestehen, auch wenn die Gartenschau in Teilen wieder rückgebaut ist und die Bürger die Wilhelminenaue als neuen Landschaftspark nutzen können. "Natürlich gibt es gewisse Unwägbarkeiten: Wie sperrt man das Gelände ab, wenn große Veranstaltungen sind? Nur als ein Beispiel. Aber das wäre alles Sache des Veranstalters. Der soll freie Hand haben. Aber wir müssen uns so schnell wie möglich drüber unterhalten." Man könne klein anfangen, mit zwei oder drei Veranstaltungen im nächsten Jahr. Aber die müssten schon bald geplant werden.

BMTG stünde bereit

Der Geschäftsführer der BMTG, Manuel Becher, sagt am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung: Grundsätzlich stünde die BMTG bereit, die Vermarktung des Areals zu übernehmen, "so wie wir es auch mit der Stadthalle gemacht haben". Schließlich sei es von Anfang an der Plan gewesen, dass auf dem Gartenschau-Gelände Veranstaltungen stattfinden, dass dort etwas passiert. "Deshalb sollte auch jemand den Hut aufhaben." Gedanken habe man sich bei der BMTG schon gemacht, wie das laufen könnte: "Wir könnten Veranstalter suchen, die dort etwas machen wollen." Dass die BMTG selbst mit Veranstaltungen unter freiem Himmel ins finanzielle Risiko geht, hält Becher für gefährlich. Auch Becher sagt: Man müsse sich so schnell wie möglich Gedanken darüber machen, wie man die Bühnen bespielen wolle. "Wenn man das 2017 bei den Haushaltsberatungen macht, ist es zu spät."

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