Thema: Volksbegehren Umwelt geht uns alle an

Leserbrief von Hans Dötsch, Heinersreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Ideologie macht nicht satt“, Kurier vom 19. Februar.

 
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Ein Bauernfunktionär behauptet, alle, die das Volksbegehren unterschrieben haben, tun selbst nichts und meinen, die Landwirtschaft muss es richten. Es kommt noch schlimmer, wenn er meint, jeder, der unterschrieben hat, solle sich überlegen, ob das eigene Handeln überhaupt klimafreundlich ist.

Er meint, dicke Autos zu fahren, zweimal pro Jahr in den Urlaub fliegen und dann bei Volksbegehren unterschreiben, passe nicht zusammen. Ich oute mich gerne. Ich bin einer der „bösen“ Mitbürger, die voller Überzeugung das Volksbegehren unterschrieben haben. Ich fahre kein dickes Auto, fliege überhaupt nicht in den Urlaub. Mein Rasen ist eine Wiese, Insekten und Vögel erfreuen sich am Gartenteich, ich kompostiere selbst, auf meinem Grundstück wachsen jede Menge blühende Sträucher, die Hausfassade ist mit wildem Wein bewachsen.

In politischer Verantwortung habe ich mit dafür gesorgt, dass unsere Gemeinde eine Kompostierungsanlage besitzt, dass bei allen Baugebieten Eingrünungsgebote erlassen, dass zwei Streuobstwiesen angelegt wurden.

Die Beteiligung am Volksbegehren mit mehr als 18 Prozent war sensationell. Sich zum Rathaus aufzumachen, und damit offen ein Bekenntnis abzulegen, unterscheidet sich fundamental von einer Briefwahl im stillen Kämmerlein.

Blühstreifen sind natürlich gut. Es ist aber die Frage zu stellen, ob sie freiwillig angelegt wurden oder erst dann, als es Zuschüsse gab. Wenn Harald Köppel von Ideologie spricht, dann sollte er erst in den Spiegel blicken.

Die Umwelt geht uns alle an. Mit Beschimpfungen löst man kein Problem.