Thema: Volksbegehren Packen wir es also an!

Leserbrief von Ursula Brehmer, Oberwaiz
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Glauber hofft auf großen Wurf für Artenschutz“, Kurier vom 18. Februar.

 
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Es ist geschafft! Trotz erstaunlich kurzer Einschreibefrist und trotz der für Arbeitnehmer denkbar ungünstigen Öffnungszeiten haben wir die erste Hürde zum Insektenschutz genommen. Das war spitze! Der dramatische Artenrückgang – laut „Biological Conservation“ 53 Prozent weniger Schmetterlinge, 49 Prozent weniger Käfer, 45 Prozent weniger Bienen, 37 Prozent weniger Libellen und 25 Prozent weniger Fliegen allein in den letzten zehn Jahren – hat also doch noch erfreulich viele Menschen auf die Beine gebracht.

Das Volksbegehren hat uns bewegt, aber hat uns die Not der Insekten auch tatsächlich berührt? War unsere Unterschrift nur dazu da, uns ein gutes Gewissen zu verschaffen und ansonsten die Verantwortung allen möglichen anderen zuzuschieben?

Oder ist es uns ein tiefes inneres Anliegen, weil wir einsehen, dass wir nicht nur das Recht haben, uns die Erde untertan zu machen, sondern auch die Pflicht, ihre Artenvielfalt zu bewahren, notfalls unter Verzicht auf eigene Bequemlichkeiten? Dazu kann man natürlich keinen Menschen zwingen, wir müssten es von uns aus wollen! Und wir müssten dem Wollen vor allem schleunigst Taten folgen lassen: Wir könnten unser Konsumverhalten ändern, bereit sein, mehr für unsere Lebensmittel zu zahlen, damit nicht das nächste Volksbegehren heißt: „Rettet die Kleinbauern“.

Wir könnten unsere Balkone und Gärten wieder paradiesischer gestalten – mit Wohlfühlecken auch für unsere Mitgeschöpfe und, und und. Mit Fantasie, Einsatz und Ausdauer kann jeder von uns in seinem Einflussbereich dem Leben zu kräftiger Entfaltung verhelfen, dem Leben in seiner ganzen Vielfalt! Und – es dürfen sich auch Bauern, Gemeinden und Politik dazu durchringen, „allgemeinverträglicher“ zu handeln. Aber ausschlaggebend sind wir, die Konsumenten, die Gartenbesitzer, die Balkonier. Wir sind einfach die meisten! Packen wir es also an. Jeder von uns!