Thema: Tarifabschluss Ein schöner Batzen obendrauf

Leserbrief von Waltraud Werner, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Frank Bsirskes letzter Streich“, Kurier vom 4. März.

 
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Erfreuliche Nachrichten für die Angestellten des öffentlichen Dienstes TVL der Länder – acht Prozent mehr über 36 Monate. Nicht erfreulich die Nachricht! Angleichung für alle Beamten in Bayern. Ein Beamter A 12 bis A 15 hat ein Bruttoeinkommen zwischen 4000 und 7000 Euro. 3,2 Prozent Erhöhung für 2019 und 2020 sind ein schöner Batzen Geld obendrauf. Dazu kommt: keine Abzüge von Sozialabgaben und Rentenbeiträge.

Warum stärkt man nicht mal die unteren Lohngruppen und die des mittleren Dienstes mit Sockelbeiträgen? Seit Jahren klafft die Schere immer weiter auseinander. Zu Zeiten des BAT hatte eine Reinigungskraft im öffentlichen Dienst so viel verdient wie jetzt eine Verwaltungsangestellte mit gutem Schulabschluss und Rechtsanwaltsfachangestellten-Ausbildung. Ortszuschläge und Kinderfreibeträge wurden abgeschafft, dafür der Kinderzuschlag für Beamte eingeführt. Die Zusatzversorgung durch ein Punktesystem ersetzt und somit verschlechtert. Früher wurden die Beiträge zur Zusatzversorgung voll vom Arbeitgeber übernommen, jetzt zahlt der Arbeitnehmer die Hälfte dazu.

Aufstiegsmöglichkeiten hat man nahezu unmöglich gemacht. Bei Übernahme einer höherwertigen Tätigkeit, also mehr Verantwortung, erhält man einen Garantiebetrag von rund 25 Euro. Für einen Aufstieg in die nächste höhere Einstufung wurde eine Wartezeit von drei bis fünf Jahren geschaffen.

Man muss sich nicht wundern, wenn junge Menschen in die freie Wirtschaft gehen und der öffentliche Dienst kein gutes Personal mehr bekommt.