Zum Artikel: „Ein Abend für Frauen“, Kurier vom 11. Januar:
Ich zitiere: „Die Besucherinnen erwartet ein Abend, der sich nur um die Themen dreht, die Frauen interessieren: Mode, Schönheit, Fitness, Wellness, Gesundheit und Genuss.“ Da werden Frauen gelockt mit einer gestrig klischeehaften Geschäftsidee.
Mich als Frau interessiert einiges mehr: Etwa, wann es so weit ist, dass Frauen sich mit anderen Frauen solidarisieren und Frauen in die Politik wählen, damit etwa der Bayreuther Stadtrat die weibliche Hälfte der Gesellschaft wirklich repräsentiert.
Mich interessiert, wann das Studierenden-Parlament der Bayreuther Uni erstmals in seiner Geschichte eine Frau als Vorsitzende aufstellt. Mich interessiert, wann es so weit ist, dass samstags im Kurier auf der Meinungsseite auch Journalistinnen ihre Kommentare abgeben.
Mich interessiert, wann es so weit ist, dass die Medien mich nicht als Kunden, Leser oder Bürger bezeichnen, sondern ich als Frau sichtbar werde. Mich interessiert, wie sich Frauen gegen Sexismus und Gewalt wehren können. Mich interessiert, ob Frauen nach der Babypause wieder ihr gewohntes Aufgabenfeld zurückbekommen.
Mich interessiert, ob der rote Nagellack und der Lippenstift, den ich trage, fair hergestellt worden sind. Mich interessiert eine Grundsicherung, die viele Alleinerziehende vor Armut bewahren könnte und Mütter und Väter stärkt.
Mich interessiert gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Mich interessiert Selbstakzeptanz statt Brustimplantat.
Ja, das und mehr interessiert mich als Frau, denn schön bin ich von alleine. Und natürlich, der Weltfrieden interessiert mich auch.
