Zum Leserbrief „Erst auf Smartphone und Fernreisen verzichten“, von Fritz Herold, Kurier vom 5. März.
Herr Herold kann also die Schüler nicht ernst nehmen, die für mehr Klimaschutz protestieren, und zwar deswegen, weil sie ihn mit Flugreisen, Fastfood und so weiter selbst torpedieren. Da fragt man sich schon, woher Herr Herold alle diese Leute kennt.
Abgesehen davon, dass eine solche pauschale Abwertung unfair ist, muss man doch auch Folgendes sehen: Selbst wenn es schulschwänzende Spaß-Protestler gibt und selbst wenn Katharina Schulze in die USA fliegt, haben sie doch recht, wenn sie auf das Problem des Klimawandels hinweisen.
Herr Herold tut ja so, als könnte man das Problem dadurch lösen, dass man diejenigen diskreditiert, die es benennen. Aber so leicht wird das nicht gehen. Der Hinweis darauf, dass jeder von uns sein Scherflein zur Erderwärmung beiträgt, zeigt am Ende nicht, dass man die Protestierenden nicht ernst nehmen kann, sondern er zeigt, dass das Problem wirklich tief sitzt.
