Thema: Kinder Kinder sind die biologische Antwort auf die Sinnfrage

Leserbrief von Hans Neubig, Goldkronach
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Kinderfrei – der Umwelt zuliebe“, Kurier vom 14. März.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Papier ist geduldig. Man muss als Leser schon sehr hart im Nehmen sein, wenn man sich diesen Artikel antut. Kinder sind für die Gymnasiallehrerin Verena Brunschweiger demnach ein „reaktionäres Projekt“. Mir ist es unbegreiflich, wie sie mit dieser Einstellung glauben kann, Kinder erziehen zu können und zu dürfen. Dass ihr Kinder anvertraut werden. Welch ein Widerspruch bei dieser für ihr Alter seltsam verbittert wirkenden jungen Frau. Sie sieht ein „pro-natalistisches Dogma“ in Deutschland. Für sie sind somit alle fehlgeleitet, die bei unserer Geburtenrate den Wohlstand und den gesellschaftlichen Frieden nachhaltig gefährdet sehen.

Und zum Stichwort ökologischer Fußabdruck: Wie ressourcenschonend mag diese Provokateurin ihr eigenes Leben gestalten? Denkt sie ihren Ansatz konsequent zu Ende, dann müsste sie eigentlich die Erde schonen, indem sie ihr Leben beendet.

Um das Problem Überbevölkerung, das die Menschheit in der Tat bedroht, in den Griff zu bekommen, dazu trägt Verena Brunschweiger mit ihrem „bewusst feministischen Akt“ jedenfalls nichts bei. Da müsste sie sich eher als Entwicklungshelferin auf den schwarzen Erdteil begeben.

Vor allem müsste sie unserer Gesellschaft den sorglosen Umgang mit den Lebensgrundlagen nachdrücklich vorhalten. Ein weiterer Widerspruch wird sich auftun, wenn sie im Alter Hilfe benötigen wird. Den Generationenvertrag, der gewährleistet, dass ihr nötigenfalls die Windeln gewechselt werden, den ignoriert die Kinderfreie.

Als Großvater sind mir Kinder und Enkel, junge Menschen überhaupt, hilfreich. Allein schon durch ihr Dasein. Sie helfen mir, beim Altern Lebensfreude zu bewahren, helfen mir, mein Lebensende zu akzeptieren. Ob diese Frau darüber schon mal nachgedacht hat? 

Kinder sind eine biologische Antwort auf die Sinnfrage. Es braucht auch keine in dem Artikel erwähnten hochwissenschaftlichen Studien, um zu wissen, dass Kinder viel Kraft abverlangen. Dass sie dauerhaftes persönliches Glück nicht zu garantieren vermögen. Wer das erwartet, der sollte besser keine Kinder in die Welt setzen.

Die „Radikal-Feministin“ bezeichnet Mütter, die ihre Kinder nicht so nebenher großziehen, als „Mombies“, also „Mama-Zombies“. Damit gestattet sie es mir, sie und Leute ihres Schlages als „Fombies“, als „Feministen-Zombies“ zu sehen. Auf die das angeführte Nietzsche-Zitat zurückschlägt: Voll ist die Erde von Überflüssigen.