Thema: Früherkennung Besser leben mit

Leserbrief von Torsten Lange, Bayreuth, Allgemeinarzt 
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Gesundheitsminister Spahn bleibt zuversichtlich“, 
Kurier vom 5. Februar. 

 
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„Eine dänische Studie stellt fest, dass Arztbesuche zu einer Verkürzung der Lebenszeit führen.“ Diese Aussage wäre zwar originell, ist aber genauso falsch, wie die eine der Botschaften in dem Artikel.

Richtig ist zwar, laut dänischer Studie, dass eine von drei Frauen, bei denen im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung Brustkrebs erkannt wurde, nicht unbedingt hätten behandelt werden müssen.

Vergleichbares gilt beim Prostata-screening der Männer. Also lieber nichts machen? Die beiden wirklich kranken Frauen übersehen? Studien sind so eine Sache, ebenso Statistiken; kommt immer darauf an, auf welcher Seite der Zahlenreihen man steht.

Was also tun? Früherkennung rettet Leben, siehe Darmkrebs. Und Vorsorgeuntersuchungen haben genau dann Sinn, wenn das geschieht, was Kollege Wirth empfiehlt: über die Lebensführung sprechen. 

Täglich erleben wir die Sinnhaftigkeit in der Praxis. Diabetes entdecken und einstellen hilft Erblindung oder Amputation vermeiden. Ein Beispiel von vielen.

Leben kann man ohne Vorsorgen. Aber besser leben kann man mit.