Thema: Fridays for future Das sind keine Opfer

Leserbrief von Rudolf Rausch, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zur Berichterstattung über die Schülerdemonstrationen.

 
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Die von einer jungen Schwedin losgetretenen Demonstrationen fördern das Bewusstsein der Jugend für den Klimaschutz. Dieses Anliegen ist für uns alle lebensnotwendig. So gesehen ist die massenhafte Beteiligung auch der deutschen Schüler rundum erfreulich. Aber Achtung! Der Einsatz von Menschen für eine gute Sache ist nur dann glaubhaft, wenn sie bereit sind, dafür Opfer zu bringen. Demonstrationen von Schülern während der Schulzeit sind keine Opfer. 

Nachdenkliche Menschen wissen, dass diese Demonstrationsziele nicht durch einen Federstrich der Politiker erreicht werden können. Je schneller die gewünschten Klimaziele umgesetzt werden, umso erheblicher sind unerwünschte Nebenwirkungen. Vermutlich wären die Folgen ein erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit, Einschränkungen der Mobilität und Kostensteigerungen im Energiesektor. Die Populisten – und so lange die Medien nicht reflektierter über die Demonstrationen berichten gehört ein Großteil von ihnen dazu – wären auch bei diesen Events wieder mit von der Partie. Damit wäre nichts gewonnen.

Es liegt mir fern, junge Menschen, die sich für Zukunftsfragen der Menschheit interessieren, zu kritisieren. Kritikwürdig ist aber, dass aus unterschiedlichen Gründen die dem Schülerdasein entwachsene Generation es versäumt, den Idealismus der Jugend mit Realismus anzureichern und sie damit bei der Verfolgung ihrer Ziele verständnisvoll zu unterstützen. Dafür reicht weder die bloße Zuschauerrolle noch ein unreflektierter Beifall.