Thema: Demonstrationen Benennen und isolieren

Leserbrief von Werner Kolb, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Erwachsene sollen in Panik geraten“, Kurier vom 16. März.

 
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Bei der letzten Schülerdemonstration gegen die Klimakatastrophe bin ich zwar nicht mitgelaufen, war aber bei der Kundgebung dabei. Deshalb bekam ich mit, dass neben dem von mir hochgeschätzten Peter Hofmann auch noch eine andere, ebenso hochgeschätzte Person meiner Generation die Schuld an diesem weltbedrohenden Desaster unserer Generation generell anlastete: „Ich finde es wichtig und ermutigend, wenn die nächste Generation hoffentlich das macht, was wir versäumt haben“ (Peter Hofmann).

Damit bin ich nicht einverstanden. Beide Personen gehören wie ich zu jenem intelligenten Teil unserer Generation, der sich schon in den 1970er Jahren gegen Umweltverschmutzung, Klimakrise und Atomenergiewahn wehrte. Vom stumpfsinnigen Status-quo-Pöbel wurden wir dafür übelst beschimpft.

Mir geht es darum, diesen nicht zu erlauben, sich in der großen Menge der ganzen Generation zu verstecken, und nicht die Schuld am laufenden Desaster unangreifbar in der Vergangenheit unterzugehen zu lassen.

Denn dieser Status-quo-Pöbel bekommt Zulauf von einem Teil der neuen Generation. Das konnte man beim letzten Deutschlandtag der Jungen Union besichtigen, als eine offenbar ideologisch verblendete Versammlung, besoffen von ihrem kollektiven Hordenwahn, die „Friday for Future“- Kampagne und ihre bekannteste Protagonistin Greta Thunberg beleidigte. Man kommt diesem stumpfsinnigen Status-quo-Pöbel nur dann bei, wenn man die, die dazu gehören, identifiziert, benennt und isoliert.