Thema: Bürgermeisterwahl Nichts anderes als politische Arbeit

Leserbrief von Manfred Herzing, Ahorntal, Gemeinderat
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Glücksgefühle und tiefer Frust“, Kurier vom 19. Februar. 

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl hat zeigt, dass die Mehrheit der Wahlberechtigten einen Bürgermeister will, der unbelastet von den politischen Strömungen im Ahorntal ist. Es stellt sich die Frage, ob dieses Wahlverhalten nicht auf ein falsches Politikverständnis zurückzuführen war.

Die angeblichen Streitigkeiten im Gemeinderat, die bildzeitungsähnlich in der Presse dargestellt wurden, sind nichts anderes als politische Arbeit, bei der Argumente ausgetauscht werden. Manchmal wohl auch etwas emotional, dennoch meiner Meinung nach völlig normal. Trägt dieser Austausch letztendlich doch zu einem konstruktiven Ergebnis bei. Alles andere würde mich eher an Volksvertretungen in Moskau oder Peking erinnern, bei denen zumeist nur einer die Marschrichtung vorgibt und bei der anschließenden Abstimmung alle gleichzeitig, wie in einer Prinzengarde, nicht das Bein, sondern die Hand heben.

Die Mehrheit der Wahlberechtigten hat entschieden und damit die Richtung vorgegeben. Ich hoffe für unser Ahorntal, dass es sich nicht negativ auswirkt, weil man annehmen könnte, es wäre jetzt grün geworden und dadurch schon gemachte Zusagen und Versprechungen jetzt vielleicht nicht eingehalten werden. Dafür müssten sich dann rund 72 Prozent der Wähler verantwortlich machen lassen. Denn vieles erreicht man leichter und schneller mit denen, die das Zepter und die Kasse in unserem Freistaat in der Hand haben.

Diese Erkenntnis ist keine neuzeitliche Offenbarung, sondern alltägliches politisches Geschäft, in dem auch der neue Bürgermeister zum Mitmachen bereit sein sollte, will er unser Ahorntal voran bringen. Ich wünsche ihm hierzu viel Erfolg.