Thema: Blühwiesen „Nur miteinander können wir die Probleme lösen“

Leserbrief von Werner Hübner, Bindlach
 Quelle: Unbekannt

Zu den Leserbriefen „Versöhnung oder clevere Geschäftsidee?“, 
von Johannes Barfuß, „Artenschutz oder Profitstreben?“ von
 Klaus Tröger, und „Nur noch 
Löwenzahn“, von Walter Günther, Kurier vom 18. März.

 
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Die Leserbriefschreiber haben bei der Möglichkeit, sich an einer Blühwiese zu beteiligen, ausschließlich die finanzielle Seite dargestellt. Keiner der beteiligten Landwirte stellt sein gesamtes Ackerland oder viele Hektar zur Verfügung, um damit sein Geld zu verdienen und sich dann auf die faule Haut zu legen. Es geht hier um Flächen von einigen hundert Quadratmetern bis maximal einem Hektar. Davon wird kein Landwirt reich.

Der entgangene Nutzen für einen Hektar Mais oder Getreide liegt etwa bei 1500 Euro (Preisniveau wie vor 30 Jahren). Dazu kommen Saatgutkosten, Einsaat und Pflege der Blühfläche von mindestens 550 Euro. Natürlich muss man so etwas auch über Anzeigen in Zeitungen, Faltblätter, Aushänge und so weiter bekannt machen.

Als Kosten kommen da schnell mal ein paar hundert Euro zusammen. Dazu der separate Zeitaufwand für die Blühfläche und Kommunikation mit Verbrauchern. Ich kenne bisher niemanden, der es geschafft hat, 100 Paten für einen Hektar zu gewinnen. Deshalb wird sich der Aufwand in der Regel mit den Kosten gerade so decken.

Ich finde es schade, dass Landwirte, die bereit sind, ihre Flächen für solche Insektenweiden und Brutplätze für Vögel zur Verfügung zu stellen, gleich wieder als geldgierig dargestellt werden. Machen wir nichts, heißt es, die Landwirte könnten mehr tun.

Was die Leserbriefschreiber überhaupt nicht berücksichtigen, ist die Tatsache, dass diese Flächen komplett aus der Produktion genommen werden. Das bedeutet keine Gülle, kein Pflanzenschutz und kein Mineraldünger auf solchen Flächen. Dadurch werden zusätzlich Boden und Wasser geschont. Dies kann man aber nicht genau in Euro beziffern.

Auch die Kommunikation zwischen den Blühpaten und den Landwirten sind von Vorteil für das gesellschaftliche Miteinander. Denn nur miteinander können wir die Probleme lösen. Bei größerer Bereitschaft der Bevölkerung solche Aktionen zu unterstützen, wäre es leicht, Blühflächen von Ort zu Ort für den Artenschutz bereitzustellen und somit ein flächendeckendes Netz von Kleinbiotopen zu schaffen. An den Landwirten würde es nicht scheitern.

Herrn Günther rate ich, wieder zurück in die Stadt zu ziehen und sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren. Denn zur Viehhaltung gehört die Gülle zwangsläufig dazu.