Thema: Atomkraft Es gab breiten Konsens

Leserbrief von Peter-Michael Schabert, Heinersreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Standpunkt „Die Atom-Freunde“, Peter Engelbrecht, Kurier, 1. April.

 
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Zuerst dachte ich an einen Aprilscherz, als ich las: „Wie schön waren doch die 70er-Jahre. Wir hatten Atomkraftwerke, die Strom produzierten, und mächtige CSU-Politiker, die die schöne Atomkraft förderten und gegen alle Widerstände durchsetzten.“

Doch dann kam die Engelbrecht-übliche Tirade gegen die CSU-Granden und die Industrie inklusive Vorwürfe der Korruption. Also doch kein Aprilscherz, aber Fake News.

Denn damals gab es einen breiten Konsens Schwarz-Rot für Kernenergie, und der linke Sozi Erhard Eppler/SPD, sprach sich 1968 dafür aus, die Entwicklungsländer mit dem Schnellen Brüter zu beglücken.

Mit einer anderen Aussage aber traf er den Nagel auf den Kopf: „Leute, wenn wir nicht mehr für Afrika machen, dann kommen wir unter einen Einwanderungsdruck, der uns zum Polizeistaat machen kann.“ Aber kein Mensch hat zugehört.

Die klimapolitische Bedeutung der Kernenergie will Rot-Grün nicht anerkennen, aber die jetzt noch laufenden Kernkraftwerke ersparen etwa die Hälfte der Kohlendioxid-Emissionen des Verkehrs.

Man muss wohl akzeptieren, dass die „Energiewende“ zur Lachnummer gerät, und da passt gut, dass die Ethikkommission 2011 zu der Überzeugung gekommen ist, „dass ohne Kernenergie eine sichere Energieversorgung ohne Abstriche beim Klimaschutz und mit einem Zugewinn an Arbeitsplätzen in der Wirtschaft und im Handwerk sowie ohne Stromarmut und ohne Import von Strom aus Kernenergie bewerkstelligt werden kann“ (Landeszentrale für politische Bildung, 2011).