Thema: Altstadtfest Ach, diese Hollfelder

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Foto: red Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Also, das bekommen sie schon gut hin, diese Hollfelder. Das mit den Schlagzeilen. Marketing in eigener Sache nennt man das. Kaum haben sie sich mit ein paar finanziellen Klimmzügen zum Etappenort der BR-Radltour gezittert, sagen sie mal so eben ihr Altstadtfest ab.

 
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Ein cleverer Schachzug? Weil es irgendwann ein wenig zu viel werden könnte mit der Event-Kultur? Weil die Leute zum Schluss gar nicht mehr wissen, wo sie zuerst hingehen sollen zum Partymachen? Mitnichten. Klar, in Hollfeld ist auch ohne Altstadtfest genug los, zum Feiern finden sie hier immer einen Anlass. Aber clever ist anders. Mit Blick auf die Außenwirkung. Weil da immer was hängenbleibt, etwas undefinierbar Negatives. So ein Gefühl, die kriegen das nicht auf die Reihe. 

Was ja so nicht stimmt. Die haben im Prinzip kein Geld, das sie ausgeben können/dürfen und stemmen doch so einiges. Aber: Diese Absage ist blöd fürs Marketing. Zumal es alles andere als sicher ist, dass es 2020 weitergeht. Dass es nur eine Pause ist und nicht das dauerhafte Aus. Es ist eine erzwungene Absage. Weil aus dem Fest der Vereine, das es seit vielen Jahren war, ein Fest (fast) ohne Vereine geworden ist. 

Waren es einst mehr als ein Dutzend, deren Mitglieder sich da ins Zeug legten, so blieben davon im Vorjahr noch fünf übrig. Davon meldeten sich zwei für 2019 ab – blieb also ein Trio übrig, das nicht aufgeben wollte. Das auf eine abgespeckte Version in Gestalt einer Art Zeltkirchweih setzte. Dann brachen auch noch die Volleyballer weg. Schlussstrich. Absage. Logisch. 

Wirklich? Nein. Die Absage jetzt schon. Nicht aber die Entwicklung, die dazu führte. Gibt es doch mehr als 80 Vereine in der Stadt. Sicher, nicht jeder kann sich einbringen. Manche wirken auch schon bei anderen Veranstaltungen mit oder organisieren eigene Feste. Und irgendwann ist halt Schicht im Schacht mit dem ehrenamtlichen Engagement.

Doch letztlich ist es schon ein Armutszeugnis, wenn da gar nichts mehr geht. Denn wenn es mal zu bröckeln beginnt, ist da schnell eine Kettenreaktion im Gang. Wobei ...

Wobei die Hollfelder eben Hollfelder sind. Die machen halt einfach auch mal was Neues. Den ersten Bauerntag zum Beispiel. Und holen da den Aiwanger als Stargast. Das ersetzt zwar kein Altstadtfest, zeigt aber, dass immer was geht. Warum also im nächsten Jahr nicht auch wieder ein Altstadtfest ...

stefan.brand@
nordbayerischer-kurier.de

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