Leibniz, das Universalgenie, erkannte, dass auch nur mit zwei Zahlzeichen alle Rechenoperationen im Stellenwertsystem bewältigt werden können. Daraus wurde das duale Stellenwertsystem. Später nutzbar gemacht mit Hilfe des elektrischen Stromes. Zuse baute den ersten Rechner, ein Monstrum, das mit 2 Impulsen (eigentlich nur einem) und vielen Relais arbeitete und nur die Grundrechnungsarten zu ließ: „0 und 1“ / „Impuls und kein Impuls“, das binäre System. Der Beginn einer allgegenwärtigen, alles überflutenden Digitalisierung war geboren.
Was ist ein elektronisches Rechenprogramm anderes als die immer wiederkehrenden Einzeloperationen nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, verbunden in einem Netz von kleinsten Einzelschritten. Ähnlich wie beim Multiplizieren und beim Dividieren mit Bleistift und Papier, und mit Hilfe der Stellenwertverschiebung von Einzelziffern.
Weil mit der Digitalisierung höchst variable Verbund-Systeme zur Lösung komplexer Aufgaben abgehandelt werden können, brauchte man eine Bezeichnung. Man besann sich seiner Wurzel, seines Urhebers: Aus Muhammed ibn Musa Aalchwarizmi wurde Algorithmus. Ähnliche Verballhornungen kommen im modernen Sprachgebrauch leider ständig vor (denglisch).
Bemerkenswert ist, dass die Macht der Digitalisierung gerade in jenem Land ihren Ursprung hat, wo schon einmal versucht wurde, einen Turm in den Himmel zu bauen. Letztendlich misslang es. Nun ja, Algorithmen hin oder her, Segen oder Fluch? Die Zeit wird es zeigen. Hoffen wir, dass der Strom nicht ausfällt. Verehrte Mitbürger, werft euere Bleistifte nicht vorzeitig weg!