Theaterleut zanken sich bis aufs Blut

Von Anne Müller
Wehe, wenn sie aufeinander losgelassen: die beiden zukünftigen Schwiegermütter Martha (Regina Krug) und Marlene (Kathrin Lunz) diskutieren fast geifernd, wessen Brautkleid Marlenes Tochter denn nun anziehen soll: das völlig unmodische der Mutter oder das der Schwiegermutter, dessen Schleier als Fliegengitter am Fenster diente. ⋌Foto: Anne Müller Foto: red

Der Alptraum aller Verliebten: Da wollen sie abseits jeglichen Trubels und vor allem weit entfernt von der Familie und der Verwandschaft in aller Ruhe heiraten. Doch es kommt anders. Zickende Schwiegermütter, geifernde Schwiegerväter. Die Aufsesser Theaterleut habe sich genau dieses Themas angenommen. "Unsere Hochzeit - eure Hochzeit" heißt die Komödie.

 
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Die Brautleute wussten genau, was sie taten, als sie sich für ihre Hochzeit ein einsames Plätzchen auf einer Hütte und in einer kleinen Kapelle suchten. Nur in Anwesenheit des Pfarrers wollten sie sich das Jawort geben, denn sie kannten ja ihre jeweiligen Familien nur zu gut. Dies ist die Basis des Theaterstückes „Unsere Hochzeit – eure Hochzeit“, das sich die Aufsesser Theaterleut in diesem Jahr vorgenommen haben. Die Premiere ist Mitte Juli, doch schon jetzt haben es die Akteure geschafft, sich dermaßen mit ihren Rollen als ungehobelter Oberpfälzer Bräutigamvater (Klaus Gerber), als pingelige Brautmutter (Kathrin Lunz) mitsamt Gatten (Stephan Albert) und Hündchen Daisy und als zänkische Hüttenwirtin (Susanne Seitz) zu identifizieren, dass die Proben fast aus dem Ruder zu laufen drohten. „Es war wirklich so, dass die Nachbarn fürchteten, wir würden uns bis aufs Blut zanken oder die Einrichtung zerlegen“, erzählt Regina Krug, die die Bräutigammutter spielt, und der Rest der Theatertruppe lacht sich allein bei der Erinnerung daran schief. „Es geht schon echt realistisch zu.“

Reichlich Zündstoff

Zum Inhalt: Mark (Erich Pollach) und seine Braut Ute (Sandra Oberreich) ahnen, dass eine Hochzeit in Anwesenheit ihrer beider Familien reichlich Zündstoff bietet und mieten sich in eine abgelegene Hütte ein. Der Hochzeitsgottesdienst soll in einer kleinen Kapelle stattfinden, an große Familienfeier kein Gedanke. So weit, so gut. Doch als sich der kleine Bruder des Bräutigams verquatscht, gibt es natürlich für die Familien kein Halten mehr, und so rücken alle an, sogar mit Hund und Opa Johann (Michael Wittich). Die Hütte ist bald überfüllt, das Brautpaar wird kurzerhand in die Notschlafkammer hinter der Küche ausquartiert, und beim Vorglühen in einem einschlägigen Etablissement legen Vater und Opa des Bräutigams die Grundlage für einen ausgewachsenen Kater und für so viele Missverständnisse wie nur möglich. Sie geraten unter anderem mit dem Türsteher (Michael Bliemel) aneinander und werden sogar von der Pfarrhaushälterin (Anne Albert) mit dem echten Hochzeitspaar verwechselt.

Mit diesem Stück haben sich die Aufsesser Theaterleut wieder einen Schwank herausgesucht, bei dem die Lacherfolge garantiert sind. Mancher Zuschauer wird sich bestimmt an Szenen der eigenen Hochzeitsvorbereitungen erinnert fühlen.

info: Die Karten für die Aufführungen am 15. und 16. Juli gibt es im Vorverkauf für fünf Euro im Aufsesser Dorfladen. An der Abendkasse kosten die Karten sieben Euro, für Kinder bis 6 Jahren ist der Eintritt frei.