Theatergruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins zeigt „Zoff über’n Zaun“ Gartenparty mit zu viel Alkohol

Von Brigitte Grüner
Das Stück „Zoff über’n Zaun“ begeisterte das Publikum am Samstag im voll besetzten Kolpingsaal. ⋌Foto: Brigitte Grüner Foto: red

Grundverschiedene Familien im Reihenhaus, ein umsorgter Ehemann, ein überbehüteter Sohn, eine redselige Nachbarin, eine Gartenparty mit zu viel Alkohol und Opas Schlitzohrigkeit sind eine gute Mischung für einen unterhaltsamen Theaterabend.

 
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Die Theatergruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins steht seit Jahren für beste Unterhaltung, regelmäßige Lachsalven und jede Menge Spaß, den das Fernsehprogramm meist nicht bieten kann. Das Stück „Zoff über’n Zaun“ begeisterte bei der Premiere am Samstag das Publikum im voll besetzten Kolpingsaal. Die Theatergruppe hatte mit dem Dreiakter von Ulla Kling eine gute Wahl getroffen. Sonja Sertl fungierte auch in diesem Jahr wieder als Regisseurin und als Souffleuse.

Schöne Tischdekoration 

Die von Sonja Heberl liebevoll gestaltete Tischdekoration passte zum Zaun-Thema. Auch das Bühnenbild, für das wieder Max Riedhammer gesorgt hatte, hätte nicht treffender dargestellt werden können. Auf der Bühne im Kolpingsaal sind zwei Reihenhäuser zu sehen: Das Haus von Familie Butzer – von den Nachbarn als „Proleten“ tituliert – mit einem chaotisch und unaufgeräumt wirkenden Garten und einem Sammelsurium an Gartenmöbeln. Daneben die Familie Engerling – von den Nachbarn kurz „Snobs“ genannt – mit einem vornehm aussehenden, hübsch dekorierten und bepflanzten Vorgarten. Schon das Bühnenbild zeigt, welche Art von Menschen in den beiden Häusern wohnt. Kein Wunder, dass nicht nur Nettigkeiten über dem Gartenzaun ausgetauscht werden.

Stimmung immer besser

Die Besetzung der Rollen hätte besser nicht sein können. Um die nachbarschaftlichen Spannungen zu lösen, lädt Dora Butzer (gespielt von Kerstin Meisel) zu einer Gartenparty ein. Und tatsächlich kommen sich beide Familien mit steigendem Alkoholkonsum näher und die Stimmung steigt. Während der saloppe Otto Butzer (Thomas Sertl) und Krawattenträger Gustav Engerling (Martin Achatz) schnapseln, halten sich die beiden Damen an die Bowle. Allerdings – kein Vorteil ohne Nachteil! – löst der Alkohol nicht nur die Distanz, sondern auch die Hemmungen und vor allem die Zunge. Susanne Lechner zeigt eine starke schauspielerische Leistung und spielt bravourös die stark angetrunkene Klara Engerling.

Ungewohnter Bart

Bestens in Stimmung ist auch Opa Max Butzer (mit ungewohntem Bart: Thomas Riedhammer), der als DJ immer wieder die Oberkrainer auflegt, bis die Nachbarin (Sabine Kirzdörfer) im Nachthemd auftaucht und sich über den Lärm beschwert. So dauert es nicht lange, bis Florian Himmelhuber als „Polizist Müller aus der Schlesier Straße“ – Ähnlichkeiten mit echten Ordnungshütern sind vermutlich rein zufällig und nicht beabsichtigt! – auftaucht. Dass sich die beiden Youngster Clarissa Butzer (Mandy Schmid) und Boris Engerling (Markus Baumgärtel) inzwischen verdrückt haben und auf eigene Faust on Tour gehen, bleibt lange unbemerkt. Was die jungen Leute getrieben haben, während die ältere Generation die gemeinsame Gartenparty „genoss“, ob sich die Nachbarn nach dem Fest besser verstehen und welche Rolle der schlitzohrige Opa Max Butzer noch spielt, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn am kommenden Wochenende besteht noch zweimal die Möglichkeit zum Theaterbesuch: Am Freitag- und Samstagabend jeweils um 19.30 Uhr.