Dabei gibt es Unterschiede zwischen Ost und West: Während im Osten (47 Prozent) die Gefahr eines rechten Anschlags niedriger eingeschätzt wird als im Westen (51 Prozent), ist das Verhältnis beiden linksmotivierten Anschlägen umgekehrt (Ost: 47 Prozent/West: 43 Prozent).
Die Befragung fand allerdings vor den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg statt.
Analog zu dieser Gefahreneinschätzung wünschen die Menschen vor allem mehr Maßnahmen gegen islamistische Gewalt.
70 Prozent sind der Meinung, die Bundesregierung tue nicht genug gegen den islamistischenTerror. 57 Prozent finden, es werde nicht ausreichend gegen Gewalt von rechten Extremisten vorgegangen. 51 Prozent sehen die Maßnahmen gegen Gewalt von Links als unzureichend an.
Die allermeisten Menschen (85 Prozent) befürworten die verschärften Vorkehrungen bei Veranstaltungen, etwa beim Oktoberfest. Dort dürfen seit dem vergangenen Jahr beispielsweise keine größeren Taschen mehr mitgenommen werden, an den Eingängen wird kontrolliert.
Trotz der latenten Gefahr gab gut ein Drittel der Befragten (37Prozent) an, sie hätten ihr Leben nicht geändert.
Andere hingegen haben ihre Gewohnheiten angepasst: Bei möglicher Mehrfachnennung gaben 38 Prozent an, dass sie die Terrorgefahr mehr bei ihrer Urlaubsplanung berücksichtigen als noch vor zwei Jahren, 29 Prozent verzichten auf Veranstaltungen mit vielen Menschen oder auf öffentlichen Plätzen und 13 Prozent greifen zu Dingen wie Abwehrspray, wenn sie das Haus verlassen.
Insgesamt 15 Prozent haben sogar schon einmal den Gedanken gefasst, Deutschland zu verlassen und in ein sichereres Land zu ziehen - oderzumindest in eine sicherere Wohngegend, etwa aufs Land.
Gut die Hälfte (54 Prozent) ist hingegen noch nie auf diesen Gedanken gekommen, ein Viertel (24 Prozent) bewertet die eigene Wohngegend ohnehin als sehr sicher.