Ziel im Stadtentwicklungskonzept
Die Stadt Pegnitz hat den Bedarf eigentlich schon vor zwei Jahren erkannt: Im Jahr 2016 veröffentlichte man das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK. Unter der Rubrik Maßnahmenbeschreibungen steht als Maßnahme 4.8 „Hotellerie und Tagung“ im Programm. Die formulierte Strategie: „Ansiedlung von Hotels mit unterschiedlichen Standards und Zielgruppenorientierungen und Tagungsmöglichkeiten forcieren.“ Damals wollte man Pflaums Posthotel wiederbeleben, was nun durch die neugebauten Wohngebäude am Standort unmöglich ist.
Neuer Standort in „neuer Mitte“
Inzwischen liegt der Fokus der Stadtentwicklung auf dem Pep- und K&P-Gelände. Der zweite Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Wolfgang Nierhoff, sagt im Gespräch mit dem Kurier, vom Bedarf der Firmen vor Ort an einem Tagungshotel wisse er, weshalb das Projekt eine hohe Priorität genieße. Das Planungsverfahren für die weitere Nutzung werde mit Hochdruck vorangetrieben. „Einen genauen Zeitraum können wir natürlich nicht angeben“, sagt Nierhoff. „Das Planungsverfahren läuft - gerade auch in Zusammenhang mit der Activ Group, dem Besitzer der Immobilie.“ Die Nähe zu Bahnhof und Innenstadt, sowie zu den großen Firmen in Pegnitz machen den Standort für ein mögliches Tagungshotel aber attraktiv. Angebote von Hotelketten gebe es noch keine, die Stadt könne sich aber nach Abschluss der Planungsphase auch überlegen, aktiv auf Hotelbetreiber zuzugehen.
Hotel ein Ziel
Der Bedarf an einem Hotel für Geschäftsreisende ist also durchaus vorhanden. Die Ansiedlung eines solchen Hotels ist Ziel von Firmen und Stadt. Doch würden die Hotels und Pensionen, in denen die Geschäftsreisenden bisher unterkommen, unter dem Bau eines neuen Hauses leiden, oder wären sie vielmehr entlastet?
Ratsstube sieht keine Konkurrenz
Laut Christina Wölfel von der Ratsstube Pegnitz sei das nicht der Fall. „Wir haben Stammgäste, sowohl Urlauber, als auch Geschäftsreisende. Im Sommer könnten wir aber mitunter unsere Zimmer doppelt belegen“, sagt Wölfel. Einen Nachteil sieht sie in einem Tagungshotel daher nicht. „Natürlich ist es nicht immer so, aber im Allgemeinen sind wir gut belegt.“ Eine neues Tagungshotel würde daher nicht schaden. Seminarräume bietet die Ratsstube keine an.
Zu viele Hotels in Nürnberg?
Während in Pegnitz ein Tagungshotel fehlt, steht Nürnberg vor einer anderen Frage: Gibt es dort zu viele Hotels? Seit 2009 stieg die Zahl der Übernachtungen zwar um 56,3 Prozent und damit auch die Auslastung an, gleichzeitig reduzierte sich allerdings der durchschnittliche Zimmerpreis. Der liege im Vier-Sterne-Bereich inzwischen bei 80 Euro. Zu den bereits vorhandenen 18 000 Betten sollen in den nächsten Jahren noch bis zu 3000 weitere hinzukommen – vor allem gebaut von großen Hotelketten.