SV Bavaria steigt in Bezirksliga auf

Weichert
Riesenjubel herrschte bei der Herrenmannschaft des SV Bavaria Waischenfeld nach dem Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Thomas Weichert Foto: red

Riesenjubel im „Wiesentstadion“ in Waischenfeld: Nach dem Abpfiff des letzten Spiels gegen den 1. FC Kupferberg, das Bavaria Waischenfeld mit nur noch zehn Mann nach einem Platzverweis souverän mit 3:0 vor rund 200 Zuschauern gewann, gab es kein Halten mehr. Sekt- und Bierduschen sowie Freibier für alle versetzten das Wiesentstädtchen in den Ausnahmezustand. „Bezirksliga wir kommen“ stand auf dem Transparent des Traktoranhängers, mit dem die feiernde Bavaria-Mannschaft nach dem Spiel durch die Stadt fuhr.

 
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Die Bavaria-Elf unter Trainer Sebastian Ott sowie Co-Trainer und Spielmacher Johannes Schatz haben das schier Unmögliche geschafft. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga im vergangenen Jahr feiern sie mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bezirksliga den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Noch nie spielte eine Herrenmannschaft des SV Bavaria in der Bezirksliga. „Das ist sensationell, das hätte ich nie gedacht“, so ein überglücklicher Johannes Schatz nach dem Spiel. Ein Saisonziel hat Schatz noch nicht. „Jetzt feiern wir erst einmal kräftig“, sagt er. „Das ist Wahnsinn und eigentlich unvorstellbar“, sagt auch Bavaria-Ehrenvorsitzender Kurt Neuner, der als einer der ersten der Mannschaft gratulierte. Er ist begeistert von den jungen Leuten, die fast alle aus der eigenen Jugend kommen.

Spieler kommen aus eigener Jugend

Bavaria blieb seiner Linie treu und wird auch in der Bezirksliga auf spektakuläre Neuverpflichtungen verzichten. Das Trainerteam Sebastian Ott und Johannes Schatz haben es laut Neuner in hervorragender Weise geschafft die jungen Spieler aus der eigenen Jugend in die Mannschaft zu integrieren.

Völlig aus dem Häuschen ist auch Bavaria-Chef Bernhard Bachmann, der besonders den beiden Trainern ein ganz großes Lob zollt. Bachmann ist nach dem Spiel überglücklich und fast sprachlos, als er durch „Stadionsprecher“ Robert Sönning Freibier für alle ankündigen lässt. Nicht zu Unrecht steige Bavaria erstmals in die Bezirksliga auf, stand die Mannschaft doch seit längerer Zeit an der Tabellenspitze. Damit hatte in Waischenfeld keiner gerechnet, war doch das Ziel der Klassenerhalt in der Kreisliga.

Durchmarsch geschafft

„Wir haben das nicht mit auswärtigen Leuten, sondern mit unseren eigenen geschafft“, sagt Torwart Alexander Dressel, der für den verletzten Keeper Benjamin Schatz eingesprungen war. Für Dressel, der lange beim SV Kirchahorn im Tor stand und für den die Fußballkarriere eigentlich längst beendet war, war es Ehrensache bei Bavaria auszuhelfen. Zumal er im Waischenfelder Rathaus als Stadtgeschäftsführer arbeitet. Zu Beginn der Saison hätte er nie gedacht, dass Bavaria als Neuling in der Kreisliga den direkten Durchmarsch in die Bezirksliga schafft. Für Dressel ist das eine überragende Leistung, die kein Verein in der Umgebung bisher geschafft habe.

In der Fränkischen Schweiz ist die Bavaria-Elf nun die einzige Mannschaft in der Bezirksliga. Dressels Chef, Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) ist zum begeisterten Bavaria-Fan geworden und es gibt fast kein Spiel, das er sich nicht ansieht. Pirkelmann ist auch einer der Ersten, der auf den Platz stürmt, um der Mannschaft zu dem Erfolg zu gratulieren. Das ganze Jahr über sei die Stimmung gut gewesen und man habe gemerkt, dass die Mannschaft immer als Team aufgetreten sei, so Pirkelmann. Er spricht gar von einem „Aushängeschild“ für eine so kleine Stadt wie Waischenfeld.

Respekt gezollt

Auch Kreisspielleiter Manfred Neumeister zollt der Mannschaftsleistung Respekt. Für Neumeister, der einst bei Bavaria selbst in der Jugend spielte, sind die Meisterschaft und der Aufstieg mehr als verdient. In der Bezirksliga werde es zwar schwieriger, aber so wie Waischenfeld aufgestellt sei, werde die Mannschaft auch dort eine gute Rolle spielen, ist sich Neumeister sicher.

Die Bavaria-Elf machte es spannend bis zum letzten Spieltag, hätte sie doch vergangene Woche in Creußen Meisterschaft und Aufstieg schon perfekt machen können. In Creußen reichte es jedoch nur zu einem 1:1. Selbst wenn man nun gegen Kupferberg das letzte Spiel verloren hätte, wäre Bavaria Meister geworden, da die direkten Verfolger aus Mistelgau und Bad Berneck am Samstag verloren haben. Von Beginn an zeigte sich die Mannschaft aus Waischenfeld sehr defensivstark. Dies beweist am Ende das Torverhältnis von 74:19 Treffern eindrucksvoll.

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