Blick in die Köpfe der Figuren
Der „Graf“ kommt aber nur in „Der Moment“ vor. „Er ist eine fiktive Figur, die Bens Seele überschattet“, erklärt die Drehbuchautorin, warum sie ihn erfand. „Unser Dozent sagt: Er verkörpert alles oder nichts.“ Am Ende des Films werde das Rätsel jedoch aufgelöst. Ihre Herangehensweise sei eher eine psychologische. „Wenn die Zuschauer die Köpfe der Protagonisten öffnen könnten – was würden sie sehen?“
Als Beitrag für Festivals gedacht
Um die Stimmungen und Gefühle besser ausdrücken zu können, wird die Handlung musikalisch unterlegt. Zwei Mitstudenten haben sich dafür ans Klavier gesetzt und die Songs vertont. „Wir lassen in der Szenerie freien Raum für Improvisation“, sagt Jessica Layher. Die Musik wird nicht einfach unterlegt: Sie wird direkt live zu den einzelnen Szenen gespielt. „Wir haben uns viel Gedanken darüber gemacht, warum Filme wirken wie sie wirken. Jedes Detail soll einfach stimmen.“ Zum 15- bis 20-köpfigen Team gehört Kameramann Jakobus von der Heyden. Alle arbeiten ohne Gage, nur die Schauspieler bekommen die Reise- und Hotelkosten bezahlt. Ab Frühjahr 2019 soll „Der Moment“ fertig sein – und mit etwas Glück bei Festivals zu sehen sein.
Erfolgreiches Crowdfunding
Der Aufwand für das Projekt ist ziemlich hoch. „Jeder denkt, ein 20-Minuten-Film ist schnell gemacht“, sagt Linda Kieckbusch. „Nein, eben nicht.“ Sie hat acht bis zehn Drehtage für den Film angesetzt. Wenn das Vorhaben wie geplant über die Bühne geht, folgt die Postproduktion. „Wenn alles klappt wie wir uns das vorstellen, können wir im März Premiere feiern.“ Dafür wurde bereits das Hotel Goldener Anker angefragt, das den „Moment“-Film neben der Uni und dem Laden Vapor fördert. Um die geschätzten Kosten von 1500 Euro abzudecken, haben die Studenten zudem über Startnext ein Crowdfunding gestartet (www.startnext.com/der-moment). Das Ziel von 500 Euro ist bereits erreicht. „Wir sind natürlich über jede weitere Spende dankbar“, sagt Linda Kieckbusch, die mit zusätzlichen Ausgaben rechnet.