Streit um Tempo 80 in Frankreich

Foto: Daniel Reinhardt/dpa Foto: red

Pläne für ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern auf Landstraßen sorgen in Frankreich für Streit.

 
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Widerstand gegen die neue Höchstgeschwindigkeit, die die Regierung am Dienstag verkünden will, kommt vor allem von der konservativen Oppositionspartei Die Republikaner und von Automobilverbänden. Die Regierung will nach eigenen Angaben die steigende Zahl der Verkehrstoten senken.

Nach den Regierungsplänen soll auf zweispurigen Straßen ohne Mittelstreifen ab Juli das neue Tempolimit von 80 km/h statt bisher 90 km/h gelten. Rund 400.000 Kilometer Straßen sind davon betroffen.

Regierungschef Edouard Philippe will die neue Maßnahme am Dienstag in Paris vorstellen. Er hatte am Sonntag in einem Zeitungsinterview gesagt, die hohe Zahl der Verkehrstoten sei kein "Schicksal". Er fügte hinzu: "Wenn ich unpopulär sein muss, um Leben zu retten, dann akzeptiere ich das."

Der Chef des Automobilverbands 40 millions d'automobilistes (40 Millionen Autofahrer), Daniel Quéro, sprach von einer "eher politischen als rationalen Entscheidung". Schon die gestiegene Zahl von Radarfallen seit 2014 habe nichts gebracht.

Nach Angaben der Regierung könnte die Zahl der Verkehrstoten durch das neue Tempolimit um 200 bis 400 jährlich sinken. Die zugrunde liegende Studie wurde aber nie veröffentlicht. Senatspräsident Gérard Larcher von den Republikanern rief die Regierung "eindringlich" auf, die Zahlen offen zu legen, wie es die konservative Opposition verlangt hatte.

afp

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