Stetig wachsender Naturpark wird 50

Von Reinhard Löwisch
Ein Markenzeichen des Tourismus’ in der Fränkischen Schweiz ist das einheitliche Kletterkonzept. Archivfoto: red Foto: red

Im Jahr 2018 feiert der Verein Naturparks Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst 50. Geburtstag. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, ländliches Gebiet als Erholungslandschaft zu fördern, die Landschaft vor intensiver Landwirtschaft und vor der dem Massentourismus zu schützen. Daher standen der Erhalt der „romantischen Kulturlandschaft“ und die Natur ganz oben auf der Agenda. Aus einem kleinen Park wurde bald der zweitgrößte der Bundesrepublik.

 
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Mit der Geburt des Naturparks wurde der Grundstein gelegt für ein Projekt, das im Kernbereich auf den 5500 Hektar großen Staatswald im Veldensteiner Forst bezogen war. Dort machte sich immer mehr der Freizeittourismus breit, weshalb es galt Parkplätze zu schaffen und die Gästeströme aus Nürnberg und Bayreuth in geordnete Bahnen zu lenken, so Werner Bätzing in seinem Vortrag zum 40. Geburtstag des Naturparkvereins vor zehn Jahren in Pottenstein.

Keine konkurrierende Naturparks gewollt

Ein Naturpark mit seinen Vorschriften und Schutzgebieten war für die Reglementierung offensichtlich am besten geeignet. Der Landkreis Pegnitz unter Landrat Heinrich Dietrich war hierbei federführend.

Bald nach der Vereinsgründung 1968 wurden Stimmen laut, welche die Einbeziehung der Fränkischen Schweiz in das Naturparkgebiet forderten, um damit den naturnahen Tourismus zu fördern. Der Fränkische-Schweiz-Verein mit dem damaligen Landrat Franz Josef Kaiser aus Ebermannstadt an der Spitze, stellte sich an die Spitze der Befürworter einer Erweiterung, um die Bildung zweier miteinander konkurrierender Naturparks zu verhindern.

1972 beginnt die Erweiterung des Naturparks

Allein der neue Name „Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst“ war vielen noch ein Dorn im Auge mit dem Argument, der Staatswald gehöre zur Fränkischen Schweiz und müsse daher nicht explizit genannt werden. Doch die Pegnitzer setzten sich durch, es blieb beim vorgeschlagenen Naturparknamen.

Im Jahr 1972 hat man das Gebiet des Naturparks um die Fränkische Schweiz und Teile der Oberpfalz erweitert, 1975 kam das Obere Maintal mit Staffelstein und Lichtenfels dazu. Doch erst mit der Regierungsverordnung von 1995 wurde der Bestand des Naturparks Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst endgültig rechtskräftig.

231.000 Hektar und Heimat für 250.000 Menschen

Der Naturpark hatte mittlerweile eine Größe von rund 231.000 Hektar erreicht und ist damit einer der größten in Deutschland. Sein Gebiet umfasst den gesamten Naturraum „Nördlicher Frankenjura“ vom Obermaintal bei Lichtenfels im Norden bis zur Hersbrucker Alb und den Oberpfälzer Jura im Süden. Kernland ist die Fränkische Schweiz mit dem Veldensteiner Forst, eines der größten geschlossenen Waldgebiete in Bayern. Der Naturpark ist Heimat für rund 250.000 Menschen in 70 Gemeinden, acht Landkreisen und drei Regierungsbezirken.

Zu den besonderen Aufgaben des Naturparks gehören heute der Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft sowie die Schaffung und Erhaltung von Einrichtungen für die naturnahe und naturschonende Erholung. Umgesetzt werden die Ziele mit umfangreichen Felsfreilegungen und Nachsorgemaßnahmen, einem für das ganze Gebiet einheitlichen Kletterkonzept und mit der Pflege von Wanderwegen.

Starkes Image, besonders im Bereich Klettern

Wie soll es weitergehen? Um es mit den Worten von Professor Bätzing aus seinem Vortrag vor zehn Jahren zu sagen: Der Naturparkverein sollte die Aktivitäten des Naturparkvereins, der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und dem Fränkische-Schweiz-Verein bündeln. Bätzing nannte in seinem Vortrag drei harte Faktoren: Die Nähe zum Großraum Nürnberg, Eine umweltverträgliche und nachhaltige Landnutzung in Form hochwertiger Regionalprodukte, und die Fränkische Schweiz ist eine bekannte Tourismusregion mit einem starken Image, besonders im Bereich Klettern.