Stadthalle: Klares Ja zu besserer Akustik

Von Andrea Pauly
Foto: Andreas Harbach Foto: red

Ein besserer Klang ist der Mehrheit der Stadträte Mehrkosten in Höhe von 440 000 Euro wert – vor allem, weil der Freistaat drei Viertel der Kosten übernimmt. Die Stadträte entschieden sich in ihrer Sitzung am Mittwoch dafür, das Bühnenportal baulich zu erhöhen, um eine bessere Akustik zu erwirken. Das hatte das beauftragte Planungsbüro empfohlen. Allerdings gingen die Meinungen darüber deutlich auseinander.

 
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Stefan Schlags (Grüne/Unabhängige) lehnte die Mehrausgabe gleich aus zwei Gründen ab: Einerseits wolle seine Fraktion sich grundsätzlich „nicht auf das Spiel einlassen“, wie bei Haus Wahnfried nach der Förderzusage immer wieder Zusagen zu weiteren Kosten zu machen. Außerdem lohne sich die Mehrausgabe nicht: Dafür seien in der Stadthalle zu selten große Orchester und Chöre zu Gast. Zudem fehlen ihm Informationen und Vorschläge über alternative Einsparungen. „Das ist nichts anderes als ein Nice-to-Have“, schloss er.

„Das ist alles andere als ein Nice-to-Have“, sagte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. „Wir haben das Optimale für Akustik- und Sichtverbesserungen gefunden. Die Chance auf einen optimalen Hörgenuss haben wir jetzt, und nur jetzt. Nachgebessert werden kann da nicht mehr, wenn wir das jetzt ablehnen.“

Nicht sparen um jeden Preis

Thomas Ebersberger (CSU) warnte vor dem „Sparen um jeden Preis“. Sein Fraktionschef Stefan Specht sah das genauso: „Das ist keine Eröffnung der Reihe der Wunschkonzerte. Die Verbesserung der Akustik war von Anfang an Ziel dieses Gremiums, damit das Haus für Gastspiele attraktiv ist.“ Er vertraue dem Planungsbüro. Es sei die Aufgabe des Stadtrats dafür zu sorgen, dass die Stadthalle „am Ende funktioniert. Sonst haben wir versagt.“

Thomas Bauske (SPD) stellte den Bedarf an einer solchen Akustik in Frage, wenn sie auch wünschenswert sei: „Es ist die Frage, wie viele Konzerte dieser Vorteil tatsächlich betrifft.“

Striedl nennt Gegenbeispiele

Das ließ Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl nicht gelten: Nur weil es bisher nur wenige solcher Konzerte gegeben habe, bedeute das nicht, dass es dafür keinen Bedarf gebe.

Er verteidigte sich: Beim Aufzug in die Handwerkskammer spare die Stadt 80.000 Euro, ebenso durch das Aufsetzen einer Wand der Tiefgarage 80.000, bei der Kellersanierung im Kleinen Haus 60 000 Euro. Es könne nicht „Sinn der Verhandlungen“ sein, nur die zusätzlichen Kosten zu kritisieren und die Einsparungen als selbstverständlich hinzunehmen und nicht gegenzurechnen.

Zwölf Stadträte stimmten gegen die Mehrkosten - nicht genug, um sie abzulehnen.

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