Stadt stellt keine Elektroladesäulen auf

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Die Stadt Creußen ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Im Bauhof fährt man bereits mit einem Elektroauto. Foto: Ralf Münch Foto: red

Der Landkreis Bayreuth will die Elektromobilität und flächendeckend die Ladeinfrastruktur ausbauen. Für Creußen wird bis Ende 2018 die Errichtung von zwei Ladesäulen vorgeschlagen. Darüber diskutierte der Stadtrat ausgiebig.

 
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„Das ist eine freiwillige Aufgabe der Kommunen“, betonte Bürgemeister Martin Dannhäußer (ÜWG-FW) und erinnerte daran, dass Creußen eine Konsolidierungsgemeinde ist. Es gebe aber einen Gewerbetreibenden, die zukünftige Total-Tankstelle an der Bundesstraße, die ihr Interesse bekundet habe, so eine Ladesäule aufzustellen. Es sei zu überlegen, ob es noch weitere Private gebe, die dafür in Frage kämen.

Vorreiter in Sachen E-Mobilität

Diese würden die Kosten für die Investition sowie Installation (jeweils etwa 2500 Euro) und die Wartung tragen, würden gleichzeitig auch einen Förderbetrag bekommen. Martin Dannhäußer hob hervor, dass die Stadt bereits Vorreiter in Sachen E-Mobilität sei – der Bauhof verfügt über ein Elektroauto. „Wir verweigern uns dem Ausbau der Elektromobilität nicht, sondern wir suchen Partner“, erklärte der Bürgermeister.

Kohlendioxid-Ausstoß verringern

Renate van de Gabel-Rüppel (Grüne) plädierte vehement dafür, dass der Kohlendioxid-Ausstoß verringert und die Elektromobilität deshalb ausgebaut werden müsse. „Das ist ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Entwicklung“, sagte sie. Sie lobte, dass Creußen bereits ein Vielfaches seines Stromverbrauches durch alternative Energiegewinnung selbst produziere, deshalb befürworte sie die Errichtung der Ladesäulen.

Stadt sollte sich nicht raushalten

Unterstützt wurde sie von Willibald König-Zeußel (Grüne). „Es gibt zahlreiche Beschlüsse, weltweit und regional,- dass die Bürger verpflichtet sind, dazu beizutragen, den Ausstoß von Kohlendioxid drastisch zu senken“, sagte er. Die Stadt dürfe sich da nicht raushalten, sondern müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Toni Schmidt (Creußener Liste) sprach sich dafür aus, nicht die Stadtkasse mit den Kosten für eine Ladesäule zu belasten. Sicher müsse die E-Mobilität wachsen, aber dafür brauche es erst eine entsprechende Infrastruktur.

Nicht auf Kosten der Kommune

Auch Mario Tauber (ÜWG-FW) sagte, man dürfe als Stadt den Gewerbetreibenden keine Konkurrenz machen. Ähnlich sah es Fritz Büttner (CSU): „Wir müssen die E-Mobilität unterstützen, aber nicht auf Kosten der Kommune.“ Vielmehr sollte man noch mehr Private melden, die eine Ladesäule aufstellen. „Da wird was auf die Kommunen abgewälzt“, sagte Raimund Nols (SPD). Man habe Tankstellen im Ort, da brauche das die Stadt nicht als Konkurrent auftrete. „Erst müssen wir private Anbieter finden.“

Die Stadt brauche sich nicht zu verstecken, so Petra Preißinger (CSU). Auch sie plädierte dafür, erst Privatanbieter anzusprechen. „Es ist erst Plan B, dass wir das selber machen“, sagte sie. „Wir fördern und unterstützen, aber nicht als Anbieter“, war auch die Meinung von Egbert Wölfel (CSU). Auch er sieht es als problematisch an, dass Creußen als Konsolidierungsgemeinde in Ladesäulen investiert

Creußen erzeugt alternativen Strom

„Creußen wird die Welt nicht retten“, sagte Bernhard Ohlraun (ÜWG-FW) und wies noch einmal darauf hin, dass die Stadt sehr viel alternativen Strom erzeugt und bereits ein Elektroauto hat.

Mit 15:1 Stimmen sprach sich das Gremium schließlich dafür aus, als Stadt selber keine Ladesäulen zu errichten. Als Privataufsteller soll die zukünftige Totals-Tankstelle gemeldet werden.

Außerdem soll beim Edeka-Markt, bei Auto-Bauer in Bühl, bei der Gaststätte Freiberger, der Firma Raimund sowie der Tankstelle Hartmann nachgefragt werden, ob sie Interesse haben, eine Ladesäule zu errichten.

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