SpVgg unterliegt Würzburg mit 1:3

Keinen übergroßen Respekt vor Zweitliga-Absteiger Kickers Würzburg: Hier muss sich Würzburgs Joannis Karsanidis (links) der Attacke von Bayreuths Tobias Weber (rechts) erwehren. Foto: Ralf Ebelsbach Foto: red

Nach vier Testspielsiegen in Folge hat die SpVgg Bayreuth die erste Niederlage in der Vorbereitung auf die in zwei Wochen beginnende Regionalliga-Saison hinnehmen müssen. Allerdings war das 1:3 (0:2) gegen Zweitliga-Absteiger FC Würzburger Kickers alles andere als ein Rückschlag, sondern vielmehr eine Bestätigung für Trainer Marc Reinhardt, in den zurückliegenden Trainingswochen vieles richtig gemacht zu haben.

 
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Die Altstädter waren dem Favoriten vor etwa 300 Zuschauern in Haßfurt keineswegs so deutlich unterlegen, wie man das vor dem Hintergrund eines kräftezehrenden, vorab absolvierten Trainingslagers in Ebermannstadt und des Klassenunterschieds hätte vermuten können. „Man hat schon gesehen, welche Mannschaft unter Amateur- und welche unter Profibedingungen arbeitet“, gestand Wolfgang Mahr, der sportliche Leiter der SpVgg, nach der Partie zwar ein, zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war er trotzdem. „Wir haben uns gut präsentiert und die Würzburger in der zweiten Halbzeit sogar in Verlegenheit gebracht.“ Der gravierende Unterschied sei gewesen: „Die haben ihre Chancen gemacht, wir nicht.“

Lob auch von SpVgg-Trainer Reinhardt

Der Analyse seines Sportlichen Leiters stimmte auch der Altstädter Trainer vollumfänglich zu. „Ich bin absolut zufrieden mit unserer Vorstellung. Wir haben mit einer Dreierkette gut verteidigt, nur wenig zugelassen und haben gut umgeschaltet“, sagte Marc Reinhardt und ergänzte: „Natürlich hatten die Würzburger über die gesamte Spielzeit mehr Ballbesitz und waren optisch überlegen. Die erste Hälfte der zweiten Halbzeit aber haben wir dominiert.“

Zumindest ein indirektes Lob für den couragierten Auftritt heimste die Altstadt auch vom Würzburger Trainer Stephan Schmidt ein. „Ich bin absolut zufrieden mit diesem Auftritt“, sagte Schmidt über sein Team, „denn wir sind heute hier auf Widerstände getroffen. Zum einen der Gegner, zum anderen der Platz. Beides hat heute kein Kombinationsspiel zugelassen.“

Zweifelhafter Elfmeter gegen die Altstadt

Ungeachtet der beschriebenen Widerstände fand der Drittligist aus Würzburg besser in die Partie. Bayreuths Schlussmann Florian Veigl stand binnen weniger Sekunden gleich mehrmals im Blickpunkt, parierte zunächst stark und war dann doch geschlagen, als Sebastian Neumann (3.) nach einer Ecke traf. Veigls Gegenüber, Wolfgang Hesl, musste in der 11. Minute eingreifen, zeigte sich aber im Eins-gegen-eins mit Ivan Knezevic reaktionsschnell. Auf der Gegenseite war es erneut Neumann, der für den Drittligisten traf. Nach einem Foul an Dominic Baumann entschied Referee Steffen Mix auf Elfmeter. Eine aus Sicht Marc Reinhardts „sehr zweifelhafte Entscheidung“. Neumann (33.) verwandelte eiskalt.

Nach dem Seitenwechsel nutzten die nun spielbestimmenden Bayreuther einen Fehler der Würzburger Defensive zum Anschlusstreffer durch Tobias Weber (52.). Kurz nach dem 1:2 hatte Jopek die Möglichkeit, den alten Abstand wieder herzustellen, setzte den Ball aber über den Kasten (53.).

Zu diesem Zeitpunkt ging es auf dem Rasen beiderseits recht ruppig zu. Im SpVgg-Kasten verhinderte mittlerweile Jonas Hempfling den dritten Treffer, Ünlücifcis Versuch parierte der Schlussmann mit der Faust (73.). Auch zwei Zeigerumdrehungen später blieb der Bayreuther Keeper Sieger im Duell mit Enis Bytyqi. Letzterer aber sorgte in der 77. Minute dann für das dritte Würzburger Tor. Königs verpasste zehn Minuten vor Schluss das 4:1. Er scheiterte mit seinem Strafstoß am starken Hempfling (81.).

SR: Mix (Abtswind);

Zuschauer: 300.

Tore: 1:0, 2:0 Neumann (3. und 33.– Foulelfmeter), 2:1 Weber (52.), 3:1 Bytyqi (77.).

SpVgg Bayreuth – FSV Erlangen-Bruck 4:0 (1:0)

Einen positiven Abschluss des viertägigen Bayreuther Trainingslagers in Ebermannstadt bildete das Testspiel gegen Bayernliga-Neuling FSV Erlangen-Bruck. Hier wurden die Gelb-Schwarzen ihrer Favoritenstellung gerecht, gewannen souverän mit 4:0. „Wir haben hier auch einige Spieler eingesetzt, die bislang noch nicht so zum Zug gekommen sind. Und auch die haben ihre Sache sehr ordentlich gemacht“, sagte Trainer Marc Reinhardt, dem besonders die Defensivleistung gefiel.

Nachdem die Altstädter am Tag zuvor gegen Würzburg noch mit einer Dreierkette gespielt hatten, stellte Reinhardt gegen Erlangen auf eine Viererkette um und ließ hoch verteidigen. „Wir haben den Gegner gut von unserem Tor ferngehalten und keine nennenswerten Chancen zugelassen.“ Zudem schalteten sich die Verteidiger mit ins Offensivspiel ein: So erzielte Thore Dengler im Anschluss an einen Eckball den Altstädter Führungstreffer.

In der zweiten Hälfte legten Richard Schneider nach schöner Kombination (58.) und Anton Makarenko per Volleyschuss aus 20 Metern (73.) den zweiten und dritten Treffer nach, kurz vor dem Ende traf der freigespielte Hannes Küfner noch zum 4:0. „Die Mannschaft versucht viele Situationen fußballerisch zu lösen“, freute sich Reinhardt über die guten spielerischen Ansätze. Der 4:0-Sieg gegen Erlangen-Bruck sei ein guter Abschluss für ein sehr gutes Trainingslager gewesen: „Die Mannschaft ist sehr engagiert, die Stimmung und Kommunikation ist gut. Wir können mit einem sehr guten Gefühl in die letzten beiden Trainingswochen gehen.“

SR: Potemkin (Friesen);

Zuschauer: 130.

Tore: 1:0 Dengler (31.), 2:0 Schneider (58.), 3:0 Makarenko (73.), 4:0 Küfner (89.).

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