Bestandsflächen werden stärker bezuschusst
Doch für bestehende Gebäude seien die Fördermöglichkeiten viel größer. Ihr Erhalt würde weitere Planungen nahezu nicht beeinträchtigen. "Das wäre ansprechender und mit Sicherheit einzigartiger als nur das Überplanen einer großen, grünen Wiese." Die wertvollsten, historischen Teile des Geländes haben seiner Ansicht nach den Stellenwert eines technischen Kulturgutes. Für Wohnen, Gewerbe und Mischgebiete sei dennoch ein ausreichendes Flächenangebot vorhanden.
"Noch nichts entschieden"
Ein "Jahrhundertprojekt" bezeichnete Bürgermeister Bosch die Entwicklung des Geländes. Planungswerkstatt, Lenkungsgruppe und Quartiersmanagement hätten sich bereits intensiv damit befasst. Der Gemeinderat habe sich zudem in Marktredwitz über die Nutzung von Industriebrachen informiert. "Es ist noch nichts entschieden", sagt Bosch und verweist auf den städtebaulichen Ideenwettbewerb, der die entscheidenden Impulse liefern soll. Bislang seien aus allen Fraktionen gute Vorschläge gekommen. Auch Freie Wähler und ABL hatten sich offen für Türks Eingabe gezeigt. Nur die SPD wollte eine Verkleinerung der Fläche und mahnte die Unterhaltskosten an.
Für Abriss von Kesselhaus und Weberei
Zum Vorschlag der Verwaltung, der bei vielen offenbar für Unruhe gesorgt hat, sagt Bosch: "Die Grundlage waren ein Gebäudezustandsbericht aus dem Jahr 2015 und eine schnellstmögliche Wiederverwertung der Fläche." Die historische Bedeutung und der Denkmalschutz hätten dabei wenig Beachtung gefunden, räumt Bosch ein. Deshalb werde der Hinweis der Regierung ernst genommen, nicht vorschnell Fakten zu schaffen. Die Verwaltung hatte das Kesselhaus und die Weberei als nicht erhaltenswert eingestuft.
Ergebnis im nächsten Frühjahr
Nach der nächsten Sitzung gelte es den Architektenwettbewerb vorzubereiten. Ab September könnten möglicherweise schon Vorgaben für den Bebauungsplan gemacht werden. Auch die Bürger brachten bereits Vorschläge ein - von Einkaufsmärkten, über Startups bis zu einer Akademie und einer Mehrzweck- oder Kletterhalle. Außerdem wünschten sie sich eine bessere Anbindung des Geländes an die Ortsmitte und den Bahnhofsvorplatz. Um zu testen, wo Wohnraum am besten entstehen sollte, werde ein Lärmgutachten eingeholt. "Das wir das Gelände haben, ist für uns ein großes Glück", sagt Bosch und hofft, bis Ostern in Abstimmung mit der Regierung ein Ergebnis vorlegen zu können.
Übrigens sollen Ausstellungen wie über die Mainleus Moto und die über die Geschichte der Spinnerei weitergehen, kündigt Türk an. Ebenso sind weitere Führungen durch das Kesselhaus und die Bunker geplant. Und eine Mainleus Moto Classics soll ebenfalls folgen.