Sirene ersetzt Pieper Funknetz der Feuerwehr gestört

Von Hans von Draminski
Sirene auf dem Dach des ehemaligen Gemeindehauses in Welluck Quelle: Unbekannt

AUERBACH. Funkausfälle, unter denen viele Menschen derzeit massiv leiden: Weil die Feuerwehr-Alarmierung in Auerbach seit Sommer 2018 nur sporadisch funktioniert, werden die Brandbekämpfer im Moment bei größeren Einsätzen mit der Sirene in den Dienst gerufen. Genaue Messungen sollen dem Problem auf die Spur kommen.

 
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„Die Störungen traten im Sommer vergangenen Jahres erstmals auf – aber praktisch nie reproduzierbar“, erklärt Stefan Neppl, Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Amberg (ZRF), der auch für die Integrierte Leitstelle und damit für die Alarmierung der Rettungskräfte per Funk zuständig ist. Dieses an sich zuverlässige Netz hat seit Sommer Löcher, von denen man nicht sagen kann, wann und wo sie auftreten.

Die Folgen sind in ganz Auerbach spürbar, denn um die Brandbekämpfer bei größeren Einsätzen zuverlässig zu aktivieren, müssen die für Ernstfälle gedachten Sirenen aktiviert werden. Geschieht dies in der Nacht, wird die gesamte Stadt aus dem Schlaf gerissen.

Auf der Suche nach der Störquelle

Als klar wurde, dass das Netz ohne ersichtliche Ursache zeitweilig und punktuell immer wieder ausfällt, wurden zunächst alle technischen Parameter überprüft. Ohne Ergebnis, weder Sender noch Empfänger haben messbare Defekte, wie bei einer Komplettüberprüfung inklusive Funkmasten und Endgeräten heraus kam. Mancher „Piepser“ funktioniert fast einwandfrei, andere fallen immer wieder aus. „Es wurde nicht besser und irgendwann hatte es jeden Feuerwehrmann mindestens einmal erwischt“, weiß Stefan Neppl. Um dennoch eine zuverlässige Alarmierung im Ernstfall sicherzustellen, blieb nichts anderes übrig, als die Brandbekämpfer per Sirene in die Wache beziehungsweise in den Einsatz zu rufen – das letzte Mal in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Inzwischen gab es einen Runden Tisch zwecks Erfahrungsaustausch, um der diffusen Problemlage auf den Grund zu gehen. Man wolle keine voreiligen Schuldzuweisungen verteilen, habe aber drei mögliche Störquellen ausgemacht, meint Neppl. So kommt der US-amerikanische Militärstützpunkt Grafenwöhr als Ausgangspunkt der Störstrahlung infrage, die das Alarm-Funknetz am ordnungsgemäßen Funktionieren hindert. Auch die in den letzten Jahren rapid gewachsene Nutzung der Sonnenenergie mittels Photovoltaik-Anlagen (die elektronisch gesteuert werden) könnte eine Rolle spielen.

Professionelle Firma auf der Suche

Auch im Bereich des Möglichen: In Auerbach wurden letztes Jahr viele Haushalte auf elektronische Wasserzähler umgestellt, die ihren Stand selbsttätig per Funk „nach draußen“ melden können. Die Installation der Geräte fällt in etwa mit dem Zeitraum zusammen, ab dem die Störungen aufgetreten sind. Nachdem diese Wasserzähler nicht ständig senden, könnte dies auch das sporadische Auftreten der Störungen erklären. Im Februar wird der Messwagen einer Spezialfirma durch Auerbach fahren und nach dem Ursprung der Störungen fahnden. Stefan Neppl hofft, dass sich das Problem auf diese Weise lösen lässt.

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