Sieg bei Hertha BSC "Geile Truppe": Fortuna will nun auch die Bayern ärgern

Die Spieler von Fortuna Düsseldorf feiern den Erfolg bei Hertha BSC. Foto: Andreas Gora/dpa Foto: dpa

Fortuna Düsseldorf feiert in Berlin frühzeitig den Klassenverbleib, Friedhelm Funkel genießt den unerwarteten Triumph. Nun will der Aufsteiger zum Meister-Stolperstein werden.

 
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Berlin - Friedhelm Funkel war einfach nur stolz. Bei der vorgezogenen Nicht-Abstiegsparty vor dem Auswärtsblock hielt sich der Macher des kleinen Fußball-Wunders von Fortuna Düsseldorf noch dezent zurück.

Verbal legte der Trainer-Routinier nach dem 2:1 bei Hertha BSC aber jede Zurückhaltung ab und freute sich auf einen entspannten Saisonausklang mit dem nächsten Höhepunkt gegen den FC Bayern. "Ich habe wirklich eine geile Truppe", schwärmte der 65 Jahre alte Coach des Aufsteigers. "Jetzt kann ich, glaube ich, sagen, dass wir nächstes Jahr felsenfest in der Fußball-Bundesliga spielen werden. Alles andere glaubt man mir ja ohnehin nicht mehr."

Der souveräne Sieg in Berlin war die vorläufige Krönung einer sportlichen Auferstehung. Vor dem 4:1 im Hinspiel gegen Hertha war Fortuna bei nur einem Sieg aus zehn Partien eigentlich schon abgeschrieben. Nach zehn weiteren Erfolgen können die Rheinländer nun gegen die Bayern vorzeitig auch den letzten rechnerischen Zweifel am Klassenverbleib beseitigen - und womöglich wie beim 3:3 in München zum Meister-Stolperstein werden.

"Wir haben jetzt noch sechs Bonusspiele, sechs Highlightspiele", sagte Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann. "Wir haben schon im Hinspiel bewiesen, dass wir gegen Bayern einen großen Kampf liefern können. Wir wollen den Fans zuhause noch etwas bieten, vielleicht haben die Bayern ja wieder einen schlechten Tag."

Auch der Rekordmeister war vom überfallartigen Konterfußball Marke Funkel kalt erwischt worden - mit diesem simplen, aber effektiven Konzept verschärften die Rheinländer nun auch die Krise der Hertha. Der Belgier Benito Raman (35./61. Minute) erzielte wie schon im Hinspiel einen Doppelpack, aufopferungsvoll verteidigten selbst die Offensivspieler im Kollektiv gegen einfallslose Berliner. "Das ist die klare Handschrift vom Trainer", lobte Andre Hoffmann.

Dank dieser Ausrichtung holte Fortuna in den vergangenen 14 Spielen 28 Punkte - dieser Schnitt würde auf die komplette Saison hochgerechnet sogar für einen Champions-League-Platz reichen. So weit gehen die Gedankenspiele in Düsseldorf natürlich nicht, Lutz Pfannenstiel besitzt aber nun frühzeitig Planungssicherheit für die kommende Saison.

Für den 10. April kündigte der Sportvorstand Gespräche mit Torwart-Routinier Michael Rensing über dessen auslaufenden Vertrag an. Ein erfolgreicher Abschluss würde auch den Trainer freuen. "Es ist ein großer Wunsch von mir, dass der Verein mit Micha und seinem Berater übereinkommt", sagte Funkel. "Vielleicht wird er nächste Saison nicht mehr so oft spielen, aber das habe ich mit ihm schon längst abgesprochen."

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