Trotzdem weiß man bis heute bei einigen Hühnerrassen noch nicht genau, wie das ursprüngliche Huhn ausgesehen haben könnte, da sie mit eingebrachten, verschiedenen europäischen Landhuhnrassen gekreuzt wurden. Jedoch galt in Deutschland ein Huhn, das grüne Eier legte, als eine Sensation.
Da diese Eierfarbe dominant vererbt wird, wurde ein solches Huhn als Araucana-Huhn bezeichnet. Weil sie fremd waren, wurden die „Bastarde“ in Deutschland auch als „Grünleger“ bezeichnet.
Genetische Besonderheit
Das außergewöhnliche Merkmal der Bommel veranlasste den Menschen bald, die besondere Art zu erhalten und zu züchten. Dabei machen sich Züchter einen Vorteil zu Nutze, der im Genom der Araucana-Hühner festgelegt ist. Das Gen, welches für die Bommel zuständig ist, bewirkt, dass bei der Paarung von zwei Araucana-Hühnern mit Bommel nur 25 Prozent der Küken überleben.
Wählt man jedoch für die Paarung ein Huhn mit und ein Huhn ohne „Bommelgen“, überleben alle Küken.
Es gibt Kaufinteressenten
Werden Leipolds Küken nun alle Bommel besitzen? „Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Küken mit Bommel“, erklärt Leipold. „Bei mir haben etwa 20 Küken Bommel, das kann man jetzt schon sehen. Die werden aber noch nicht verkauft. Die Küken sind jetzt vor einigen Tagen geschlüpft und werden bis zu Ostern etwa die doppelte Größe haben. Ausgewachsen und legefähig sind sie mit etwa sechs bis sieben Monaten.“ Es seien schon die ersten Interessenten da gewesen, um Araucana-Hühner zu kaufen.
Eine Reihe von Preisen
Leipold war mit seinen Hühnern schon deutschland-und europaweit auf Ausstellungen. Wie zum Beispiel in Hannover oder Leipzig, aber auch im Ausland, wie Frankreich oder Prag.
Seine Hühner waren 13 Mal bayerischer Meister, einmal Deutscher Meister, einmal Europameister im Jahr 2015 und zweimal Europachampion 2004 und 2012.
Dort werden die Hühner, aber auch die Eier bewertet. „Jedes Ei muss gleich aussehen und wenn möglich die gleiche Größe und Farbe haben“, erklärt der stolze Hobbyzüchter. Trotz der besonderen Auszeichnungen habe Leipold aber seinen Hühnern nie Namen gegeben, lacht er.
Vortrag über die Hühner
Auch sein elfjähriger Enkel Julian Leipold beschäftigt sich mit der Aufzucht der Hühner: „In der Schule habe ich einen Vortrag über unsere besonderen Hühner gehalten. Mein Opa hat mir einiges über die Hühnerhaltung und Zucht erklärt.“ Julian kann übrigens nicht sagen, ob die Eier von Opas Araucana-Hühnern besser als gewöhnliche Eier schmecken, da er noch nie andere gegessen habe.
Ohne Cholesterin geht es nicht
Dass die grünen Eier besonders gesund seien, kann Leipold nicht bestätigen. Aber viele der Eier haben weniger Cholesterin als gewöhnliche Hühnereier. „Ganz ohne Cholesterin funktioniert das Leben nicht“, schmunzelt Leipold.
Besonders gesund sind sie, weil die Araucanas nur im Stall-Auslauf-System gehalten werden und reichlich Grünfutter, meistens Gras, zu sich nehmen. Das führt zu Eiern mit wertvollen Biostoffen und Mineralien.
Bunte Füße
Das Grün der Eier spiegelt sich auch in den Füßen der Hühner wider. Sie sind je nach Rasse grün oder oliv bis schwarz. An der Unterseite sind die Füße gelb.
Es gibt verschiedene Kopfvarianten, so gehört ein Bart links und rechts des Schnabels und die Federfarbe ebenso mit zu den Unterscheidungsmerkmalen. Ein Araucana-Huhn legt etwa 180 Eier im Jahr. Die Eierproduktion bei Leipolds Hühnern hat gerade erst begonnen.