Segelflieger vom Thron gestürzt

Nur kurz durfte sich die Luftsportgemeinschaft Bayreuth an der Bundesliga-Tabellenführung freuen. Nur zwei Punkte am letzten Wettkampftag ließen sie auf Rang drei zurück fallen. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Kaum hat die LSG Bayreuth die Tabellenführung in der Segelflug-Bundesliga gewonnen, musste sie diese schon wieder abgeben. Die konzentrierte Schauer- und Gewittertätigkeit in Franken bremste die Piloten aus. Nur ein 19. Platz mit zwei Punkten sprang in der fünften Runde heraus, zusammen mit dem Aeroclub Nastätten (Rheinland-Pfalz) nehmen die Oberfranken Tabellenplatz drei ein. Die Tabellenspitze halten nun ebenfalls punktgleich mit 56 Punkten Donauwörth und Aalen.

 
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Trotz unterschiedlicher Wettervorhersagen fanden sich fünf LSG-Piloten, von Bayreuth aus Wetterlücken zu finden. Zusätzlich nahm Georg Baier an einem Wettbewerb im oberbayerischen Königsdorf teil und versuchte dort, einen gültigen Bundesligaflug zustande zu bringen. Brauchbare Aufwinde brachten ihm den beachtenswerten Rang vier und auch die erzielten 66,4 Stundenkilometer reichten für den Einzug in die Bayreuther Bundesligamannschaft dieser Runde.

In Bayreuth kämpfte man derweil mit den Schauerlinien. Friedhelm Lotte und Alexander Müller spielten die Vorreiter und erkundeten die Wege nach Kronach und Bamberg. Genau dazwischen zeigte sich eine regenärmere Lücke Richtung Lichtenfels, die sofort von Andreas Baier und Heiko Hertrich genutzt wurde. Auch Martin Brühl schloss sich dieser Richtung an.

Ein Kampf ums Oben bleiben

Doch schon bald wurde es für alle ein Kampf ums Oben bleiben. Lotte und Baier versuchten mit einem Ausflug bis Kulmbach die Mindestwertung zu erfüllen, was ihnen aber nicht gelang. Brühl und Müller verlängerten ihren Flug von Lichtenfels zurück nach Bayreuth in Richtung Steinwald, mussten aber schon bei Erbendorf umkehren. Brühl flog durch großflächigen Regen auf direktem Weg zurück nach Bayreuth und musste ebenfalls vor der Mindestzeit landen. Müller fand über dem Fichtelgebirge eine Lücke, um nochmals über Kronach in den Thüringer Wald zu fliegen.

Dort hatte Hertrich inzwischen eine sogenannte Konvergenzlinie entdeckt, die ihm einerseits einen starken Aufwind bescherte und andererseits einen langen Geradeausflug in gleichbleibender Höhe ermöglichte. Damit konnte Hertrich schnell zurück nach Bayreuth fliegen und 74,3 km/h zur Mannschaftsleistung beitragen. Müller nutzte diese Linie noch viel länger. Bis südlich Karlsbad in Tschechien führte der Flug. Nach genau 2,5 Stunden wendete Müller sein Flugzeug und hatte plötzlich keine Chance mehr, im Segelflug zurück nach Bayreuth zu kommen. Mehrfach musste er sein Klapptriebwerk starten, um durch mehrere Regenwände wieder den Heimatflugplatz zu erreichen. Dieser Husarenritt brachte Bayreuth 103,7 km/h ein. Trotz vieler Bemühungen gelangen am Sonntag keine besseren Flüge mehr. Die Gesamtsumme der samstäglichen Flüge von Müller, Hertrich und Georg Baier betrug 244,8 km/h.

Auch in der World League zurück gefallen

Auch international musste die LSG Abstriche machen. Der 46. Rundenplatz brachte nur einen Punkt ein. Zudem konnten die direkten Konkurrenten gut aufholen. Vor allem die beiden US-Mannschaften aus Caesar Creek (Pennsylvania) und Boulder (Colorado) setzten mit 404,8 und 385,5 km/h ein Zeichen und gewannen die Runde.

Die Tabelle führt der World League nun überraschend die Fliegergruppe Wolf Hirth aus Kirchheim/Teck mit 97 Punkten an, gefolgt von Aalen (96) und Rinteln (93). Die Bayreuther fielen im Klassement auf Platz acht mit 80 Punkten zurück.

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