Schwarzenbacher holt sich Gesamtsieg bei Rallye Fränkische Schweiz Michel dominiert Rallye-Schlammschlacht

Die Schnellsten bei der 36. Rallye Fränkische Schweiz: An Bernd Michel und seinem Copiloten Bernd Hartbauer gab es bei den acht anspruchsvollen Wertungsprüfungen rund um Hollfeld kein Vorbeikommen. Foto: Daniela Bingart Foto: red

Großes Starterfeld, immenser Zuschauerzuspruch, acht anspruchsvolle Wertungsprüfungen und ein verdienter Sieger: Trotz bescheidener äußerer Bedingungen wurde die 36. Auflage der Rallye Fränkische Schweiz zum vollen Erfolg. Den Titel holten sich der Schwarzenbacher Bernd Michel und sein Helmbrechtser Copilot Bernd Hartbauer auf einem Mitsubishi Lancer EVO.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

104 Rallyeteams hatte die 70 Kilometer lange Strecke rund um Hollfeld mit ihren vier doppelt zu absolvierenden Wertungsprüfungen in Angriff genommen. 80 Teams erreichten das Ziel.

Vom ASV-Sportgelände in Hollfeld aus ging es auf die Wertungsprüfung „Brunn XL“, bei der Bernd Michel den Grundstein für den Sieg legte. Zehn Sekunden lag der Schwarzenbacher hier vor Rainer Noller (Abstatt) und seinem Beifahrer Stefan Kopczyk (Heilbronn), ebenfalls auf Mitsubishi Lancer EVO.

Der Vorjahressieger Michael Rausch (Schlitz) und seine Copilotin Meike Maulitz (Rothenburg a.d. Fulda) auf Opel Ascona landeten mit sechs Sekunden Rückstand knapp dahinter. Nach den ersten zehn Kilometern lag das Feld sehr dicht beieinander. Auch Reinhard und Dominik Honke aus Himmelkron waren noch in Schlagdistanz. Dominik holte die viertbeste Zeit, nur fünf Zehntel Sekunden trennten ihn von seinem Vater Reinhard und dessen Copilotin Tina Annemüller (Vesser) auf Platz fünf.

Michel auch im Sprint ganz vorne

Die anschließende 7,4 Kilometer lange Wertungsprüfung in Neudorf bei Weismain wurde als Sprint gefahren. Schon hier zeichnete sich ab, dass aufgrund der Wetterbedingungen der Gesamtsieg nur über ein allradgetriebenes Auto führen würde.

Wieder gelang es Michel, die Bestzeit zu setzen: Er war mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 111.7 km/h unterwegs. 6,4 Sekunden betrug der Rückstand von Noller. Auf den dritten Platz nach vorne schob sich Reinhard Honke. Erst auf dem fünften Rang lag das erste zweiradgetriebene Fahrzeug mit Fritz Köhler und Copilotin Petra Hägele (beide Öhringen).

Als äußerst anspruchsvoll – enge Kurven wechselten sich mit schnellen Passagen auf unterschiedlichen Bodenbelägen ab – erwies sich die Wertungsprüfung „Schirradorf“. Gestartet wurde in Krögelstein, dann ging es auf einer schnellen Passage auf Plattenwegen bis nach Schirradorf, an den Zuschauermassen vorbei bis zur Autobahn A 70. Auf der feuchten Straße setzte wiederum Michel die Bestzeit vor Noller. Für eine Überraschung sorgten Fritz Köhler/Petra Hägele. Das Duo sicherte sich die drittbeste Zeit mit vier Zehntel Rückstand. Überhaupt ging es hier sehr eng zu: Bis zum zehnten Platz lagen die Fahrer nur 14 Sekunden auseinander.

Vierte Bestzeit in Folge

Es folgte eine Schlammschlacht: Durch die Regenfälle der vorherigen Tage hatte sich der Steinbruch in Pilgerndorf in eine Schlammgrube verwandelt. Durch den finnischen Stadtwald ging es hinein in den Steinbruch und über Pilgerndorf wieder zurück in Richtung Hollfeld.

Hier sicherten sich Michel/Hartbauer die vierte Bestzeit. Auf dem zweiten Platz folgte Reinhard Honke vor Noller. Jeweils drei Sekunden trennten die Ersten voneinander. Der Nürnberger Mitsubishi-Fahrer Stefan Stich und Copilotin Nina Blumreich (Himmelkron) arbeiteten sich immer weiter nach vorne. Sie landeten mit knapp vier Sekunden Rückstand auf dem vierten Platz.

Zur Pause führte Michel mit 28,1 Sekunden vor Noller und Stefan Kopczyk, die wiederum 10,7 Sekunden vor Reinhard Honke und Tina Annemüller lagen. Auf den weiteren Plätzen folgten Dominik Honke, Michael Rausch, Fritz Köhler, Stefan Stich, John Macht und Björn Ehret.

Auf der zweiten Schleife Brunn XL gab es die erste Niederlage für Michel. Noller war acht Zehntelsekunden schneller. Michael Rausch sicherte sich trotz technischer Probleme die drittbeste Zeit. Vor der letzten Prüfung „Stadtwald II“ führte Michel mit 29,7 Sekunden vor Rainer Noller.

Ermittelt wurde der Gesamtsieger dann auf tiefem Morast. Auf dem Michel/Hartbauer schlecht zurecht kamen, doch Platz sieben reichte zum Gesamterfolg – Obwohl Noller 6,5 Sekunden gut machte. Noller fuhr bei der letzten Wertungsprüfung auf Rang zwei hinter dem Duo Stich/Blumreich. In der Endabrechnung komplettierten Reinhard Honke und Tina Annemüller das Mitsubishi-Podest mit Platz drei. Auf dem vierten und fünften Rang landeten Stefan Stich und John Macht, beide ebenfalls auf Mitsubishi Lancer. db

Die einzelnen Klassenergebnisse und das Endergebnis finden sie hier.

Autor