Schützen bauen elektronische Anlage

Von Luisa Degenhardt
Viele Mitglieder des Waidacher Schützenheims helfen beim Bau der neuen Schießanlage mit, unter anderem (von links): Der Vorsitzende Karl Eckert, sein Stellvertreter Manuel Redel und Schriftführer Richard Redel.Foto: Luisa Degenhardt Foto: red

Die Schützen vom Verein Waldfrieden rüsten auf: Im Schützenhaus entsteht zurzeit eine neue, vollelektronische Schießanlage. Mit dem Projekt geht es nur deshalb planmäßig voran, weil die Mitglieder kräftig mit anpacken.

 
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Das Schützenhaus ist zurzeit eine Baustelle. Wenn alles fertig ist, ist die Schießanlage laut Vorsitzendem Karl Eckert auf dem neuesten technischen Stand. Jeder der zehn Schießstände wird mit einem Tablet ausgestattet sein, auf das die einzelnen Ergebnisse der Licht- und Luftgewehrschützen per Wlan übertragen werden.

Kosten: 34 000 Euro

Wenn die Kugel den Lichtvorhang durchschlägt, wird der Schuss über Koordinaten ausgewertet. Diese Ergebnisse werden in den Zuschauerraum übertragen, wo das Publikum Wettkämpfe mitverfolgen kann. 34 000 Euro kostet das Projekt laut Kostenvoranschlag. 8400 Euro schießt der Staat aus Mitteln der Sportförderung zu, 1500 Euro übernimmt die Stadt Pottenstein, 450 Euro der Landkreis Bayreuth. „Wir waren wir sehr enttäuscht“, sagt Karl Eckert angesichts der niedrigen Summe, die vom Landkreis kommt. Bleiben noch etwa 24  000 Euro, die der Verein aus Eigenmitteln und Rücklagen stemmen muss.

Zinsfreie Darlehen

Ein Teil dieser Eigenmittel kommt auch von Mitgliedern, die ihrem Verein zinsfreie Darlehen gewähren. Für Karl Eckert ist die Aufrüstung der Schießanlage unumgänglich. „Weil das die Zukunft ist und wir die Nachwuchsschützen auf die modernste Schießanlage schicken wollen“, sagt der 72-Jährige. Unter Nachwuchssorgen leiden die Waidacher Schützen anders als viele andere Vereine nicht. Die Zahl der Mitglieder kann sich sehen lassen: Waidach hat 376 Einwohner, 130 Mitglieder hat der Schützenverein.

Viele auswärtige Mitglieder

Doch nicht alle leben in dem Pottensteiner Ortsteil. „Wir haben viele auswärtige Mitglieder“, so Eckert. Das liegt auch an der Scharfschussanlage im Keller, die es den Schützen ermöglicht, im Winter wie Sommer zu gleichen Bedingungen mit ihren Feuerwaffen zu trainieren. Diese Anlage mieten auch umliegende Gastvereine. Die Schützen aus Kirchenbirkig, Tüchersfeld, Troschenreuth und Affalterthal sind dann als Mieter für ihren Schießbetrieb selbst verantwortlich.

Zuschuss vom Freistaat

„Das Geld daraus fließt wieder in die Modernisierung“, sagt Eckert. Vor einem Jahr wurde der Beschluss zum Umbau der Schießanlage im Erdgeschoss gefasst, schnell ging es dann an die Umsetzung, so Schriftführer Richard Redel: „Wir waren in Zugzwang, weil wir überraschend einen Zuschuss vom Freistaat gekriegt haben, der Ende September verfällt.“ Deshalb ging es Anfang August los mit dem Ausräumen.

15 Mitgliedern packen mit an

Die alten Schießstände wurden ausgebaut und in Kartons verpackt. „Die werden wir an interessierte Mitglieder abgeben für einen kleinen Obolus“, so Eckert. Ein engagierter Trupp von etwa 15 Mitgliedern packt kräftig mit an. Sie stemmen fast alles in Eigenleistung: Von Malerarbeiten über Verspachtelungen, den Standumbau bis hin zu den Wandbefestigungen für die Schießrahmen. Nur die Inbetriebnahme der Software und Schulungen muss eine Fachfirma übernehmen. „Jeder hat sein Aufgabengebiet“, sagt Richard Redel.

Ehrenamtliche Arbeit

500 bis 600 Stunden ehrenamtlicher Arbeit kommen so bestimmt zusammen. Redel bezeichnet sich als das „Mädchen für alles“, er packt also da mit an, wo es nötig ist. Karl Eckert ist zuständig für die Schießstände, die beweglich sein werden. So können die Schützen den Raum auch für andere Veranstaltungen wie ihren Preisschafkopf im Dezember nutzen.

Arbeiten im Zeitplan

Richard Redel kümmert sich um Malerarbeiten und das Aufbringen des Putzes. Und so liegen die Arbeiten voll im Zeitplan. Karl Eckert geht davon aus, dass der Schießbetrieb im Erdgeschoss Ende September wieder aufgenommen werden kann. Manuel und Richard Redel nicken. „Das ist realistisch“, sagen sie. Im Oktober soll es einen Tag der offenen Tür geben, an dem sich jeder das Ergebnis der Arbeit ansehen kann.