Schüler gegen Lehrer Lehrkräfte beim Abischerz herausgefordert

Von Thomas Knauber
Ein Autorennen der Extraklasse: Auf kleinen Fahrzeugen traten die Lehrkräfte gegen die Schüler an. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Bei ihrem Abischerz hatte die Q 12, die Abschlussklasse, ein super Publikum. Alle Mitschüler des Gymnasiums saßen in der Turnhalle: Licht aus, Spot an – und Filme über Filme flimmerten auf der Großleinwand. Ihr Jubel und Applaus kannte keine Grenzen über dieses kreative „Abiversal-Team“ aus den Studios von Hollywood, das Alexa-Scherze („Abilexa“) und Partnersuche („Qship“) abgedreht hatte – neben dem „Schuh des Manitu“ und anderen Gags.

 
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Ziel des lustigen Bühnenspektakels war es, über verschiedene Schüler-Lehrer-Duelle festzustellen, wer besser ist: Die Gymnasiasten oder ihre Lehrer. Eine Lehrerin vermisste deshalb am Ende der Show die übliche Kritik am Schulsystem („zu angepasst“); aber eine andere Lehrerin war froh drum: „Wir geben uns so viel Mühe mit den Schülern, da ist es immer ungerecht, wenn am Ende scharf reagiert wird.“

Selbst gedrehter Film ein voller Erfolg

Als Moderatoren standen Lucie Göttlicher, Gudrun Peukert und Alex Spahl auf der Bühne. Sie beklagten zu Beginn, dass sie in ihrer Schulzeit nur lasche Filme zu sehen bekamen. „Wir waren zwölf Jahre im falschen Film!“ Deshalb griff ihre Klasse zur Kamera und drehte einen eigenen: Abba-Dance mit dem Schulskelett; einen mafiösen Autorennen-Streifen über Drogen alias Backpulver, etwas Schräges (sogar auf Vietnamesisch und Russisch) über Bier statt Radler und illegale Tanzfreuden im Q-Raum.

Autorennen im Kleinformat

Hier wirkten frenetisch beklatscht die Lehrer Heike Cohen, Udo Somaruga und Jörg Bertl mit, voll im Tanzrausch, obwohl verboten. Bei anderen Live-Wettbewerben baten Göttlicher und Spahl einige Pädagogen auf die Bühne. So musste Andy Lindner einen Abba-Text entschlüsseln, den ihm kleine Handpuppen bruchstückhaft vorsagten. Eva-Maria Förster schwang sich barfuß auf ein Bobbycar und drehte Runden durch die Halle, um einen kuriosen alten Mantel, Hut und Sonnenbrille aufzugabeln.

Anita Illig musste in einem scharf choreografierten Tanz gegen Alex Spahl antreten, wobei sie eine sehr gute Figur machte. Aber er war doch noch gelenkiger, denn er hat ein angeborenes Showtalent. Kunsterzieherin Eva Thiele durfte gegen eine Schülerin antreten und jungen Herren eine Katzenmaske ins Gesicht malen – was sie souverän siegend tat.

Ein Appell an die jüngeren Schüler

So mündete der Vormittag, der mit einer Maut von einem Euro pro eintreffendem Schüler begonnen hatte und mit etwas Abi-Schminkschrift auf jedem Gesicht, am Schluss in den Kinoreißer von Bully Herbig, waschecht mit etwas Schokoladenreklame drin, in der Fränkischen Schweiz gedreht. Danach liefen noch Foto- und Filmschnitzel aus Klassenfahrten und Feten, die wunderbar die heutige, quirlige Handyfotokultur auf die Leinwand brachten, witzig und verrückt.

Lucie Göttlicher verkündete am Schluss noch stolz das Ergebnis der Duelle: „3:2! Ihr habt euch gegen die Lehrer durchgesetzt!“, und Alex Spahl ermutigte die dicht gedrängte, euphorische Menge vor ihm, die über den ganzen Hallenboden hingestreut hockte: „Haltet durch! Damit ihr auch mal einen Abischerz machen dürft!“

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