Schalhersteller Fraas: Extra Kollektion

Von Christopher Michael
Eine Maschine beim Schalhersteller Fraas in Helmbrechts. Archivfoto: Ronald Wittek Foto: red

Die Schals des Wüstenselbitzer Textilfabrikanten V. Fraas sind weltweit heiß begehrt. Sie finden sich in der Berliner Galerie Lafayette ebenso wie im Münchner Warenhaus Oberpollinger und vielen mehr. Bislang hat das Unternehmen aus einem Ortsteil von Helmbrechts im Landkreis Hof regelmäßig neue Kollektionen für seine Marke aufgelegt. In diesem Jahr ergänzen sie ihr Portfolio noch um eine Kapselkollektion, die Fraas Signature-Line.

 
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„Es handelt sich quasi um eine kleine Kollektion in der Kollektion“, erklärt Stefanie Brömel, die Marketing-Leiterin des Unternehmens. Im Gegensatz zu den anderen Schals des Unternehmens werden die Produkte aus der Signature-Kollektion ausschließlich in Deutschland und Italien produziert. V. Fraas sieht das als deutliches Bekenntnis zum Standort Wüstenselbitz. Seit 1880 fertigt das Unternehmen von Oberfranken aus seine Produkte.

Der wichtigste Partner lebt in der Mongolei

Zwar ist der Schalhersteller weltweit aktiv. Wie Brömel sagt, ist er selbst in der Mongolei unterwegs. Immerhin sei dort deren wichtigste Lieferantin zu Hause: die Kaschmirziege. Dennoch ist V. Fraas dem Standort Oberfranken weiterhin tief verbunden, ergänzt Brömel.

In ihrer Signature-Kollektion setzt V. Fraas nach ihren Worten vor allem auf hochwertigere Materialien wie Wolle, Modal oder eben Cashmere. Die könnten in den normalen Schals allein aus Kostengründen oft nicht in dem Maße verwendet werden, wie es in der Premium-Kollektion der Fall ist. „Man kann schon sagen, dass es sich um eine Kollektion mit eigener Handschrift handelt“, erklärt sie.

Farben, die an verblichene Polaroids erinnern

Das spiegele sich auch in den Designs wider. Die der Signature-Kollektion zeichneten sich unter anderem durch eine völlig eigenständige Gestaltung aus. In den Mappen der Designer finden sich für die kommende Kollektion 2018 vor allem Varianten in knalligem Pink und eine Variante, die Brömel als „Dusty Polaroids“ bezeichnet. Die Farben dabei sollen an alte, verblichene Polaroidaufnahmen erinnern.

Da der Schalproduzent auch nicht zu sehr aufs Preisschild achten will, bieten sich ganz andere Möglichkeiten für die Produktion. „Der Spielraum für Produktion und Design ist größer“, sagt Brömel und verweist auf die Möglichkeit, mehr Handarbeit einfließen zu lassen. Denkbar seien etwa aufwendigere Stickereien oder Pailletten, die man per Hand anbringen könne, erklärt sie.

Während bei V. Fraas die Experten für alles Gewebte in Wüstenselbitz sitzen, setzt der Schalhersteller beim Druck auf die Expertise italienischer Manufakturen unter anderem in Como, einer kleinen Stadt nördlich von Mailand, die stark von der dortigen Modeindustrie geprägt ist.

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