Das sagt die Stadt: Man prüft die Alternativen
Gebaut werde in diesem Jahr sicher nichts mehr, sagt die Sozialreferentin Manuela Brozat am Montag auf Anfrage des Kuriers. "Wir prüfen drei Alternativen." Man habe auch eine Anfrage bei der Regierung laufen, von dort jedoch noch keine Antwort bekommen. Es gehe vor allem um die bauliche Frage, die vom Stadtbaureferat abgeklopft werden müsse. "Wir prüfen die Frage eines Hort-Neubaus. Wir prüfen aber auch, wie es sich verhalten würde, wenn man ein Ganztagsangebot nutzt." Hier gehe es vor allem um die Frage, ob man einen An- oder Neubau brauche, "dann spielt die Essensversorgung eine Extra-Rolle". Und: "Man prüft auch, ob man die vorhandenen Räume nutzen könnte." Grundsätzlich, sagt Brozat, sei "der Modellversuch der Offenen Ganztagsschule noch nicht am Ende. Es laufen Abstimmungsgespräche in den Ministerien".
Neubau des Kindergartens? Schwierig!
Was wohl eher schwierig werden würde: Der Neubau oder die Aufstockung des Kindergartens, um so eventuell Raum für einen Hort zu schaffen, wie es die Idee in Elternkreisen ist. "Ich glaube nicht, dass man da eine neue Förderung bekommen könnte", sagt Brozat. Zumal "der Kindergarten nicht so alt ist. Wenn man damals Förderung bekommen hat, sind diese Mittel 25 Jahre zweckgebunden".
Fakt sei: Man prüfe "ergebnisoffen. Aber man kann auch nicht sagen, man will einen Hort und dabei bleibt es". Sie wolle, sagt Brozat, "Klarheit haben", bevor sie das Vorhaben erneut dem Stadtrat vorstelle.
Das sagt die Diakonie: Hort - was sonst?
Die Diakonie, die den Kindergarten in der Saas und den Hort betreut, hat "wieder einen Vertrag für ein Jahr für den Hort bekommen", sagt Diakonie-Vorstand Franz Sedlak. Sein Kenntnisstand über die Angelegenheit Hort oder Offene Ganztagsschule sei "der von vor den Ferien", sagt Sedlak. In aktuelle Überlegungen der Stadt sei er nicht eingebunden, sagt er auf Nachfrage.
Einzige Lösung, "weil es sachdienlich ist"
Allerdings gibt es für Sedlak keine andere Lösung, als einen Hort für die Kinder in der Saas zu bauen. Nicht aus emotionalen Gründen, wie sie in der Diskussion seit Jahren immer wieder aufbranden. Oder weil es der erklärte Wille der Eltern sei. Nein, sagt Sedlak, "weil es sachdienlich ist". Denn die richtige Antwort auf die Entwicklung des Stadtteils sei "ein zu planender Hort als Königsweg". Schließlich sei zu erwarten, dass im Glockengut, das neu bebaut werde, Familien mit Kindern ein neues Zuhause finden werden. Das sei in alle Überlegungen einzubeziehen. "Eine offene Ganztagsschule wäre doch dann auch schon wieder zu klein."
Pflichtaufgabe der Kommune
Ein Hortneubau - gegebenenfalls an der Schule - könne helfen, die räumliche Situation sowohl in der Schule als auch im Kindergarten zu entzerren. "Es ist ja auch Pflichtaufgabe der Kommune. Der Bedarf schlägt dann bei uns als Betreiber auf. Und den decken wir gerne - in Räumen, die sowohl der Anzahl der Kinder als auch dem pädagogischen Anspruch gerecht werden." Um diesem Bedarf in der Saas gerecht werden zu können, brauche man eine Lösung, die aus Sicht der Diakonie nur Hort heißen könne.