Ruhrgebiets-Klischees Jörg Hartmann verteidigt Dortmund-"Tatort"

Wir zeigen auch Abgründe. Sagt Schauspieler Jörg Hartmann über den Dortmunder «Tatort».

 
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Dortmund - Trotz der harschen Kritik des Dortmunder Oberbürgermeisters an der jüngsten Folge des Ruhrgebiets-"Tatorts" fühlt Kommissar-Darsteller Jörg Hartmann sich in der Stadt weiter willkommen. "Ich hatte die Befürchtung, dass könnte nicht so sein. Ich drehe einfach gerne hier", sagte Hartmann am Donnerstag am Rande der laufenden Dreharbeiten für eine weitere Episode.

Er schätze die Offenheit der Leute im Vergleich zur filmverwöhnten Stadt Köln. "Dortmund ist schön - und das zeigen wir auch", betonte er in Richtung des Oberbürgermeisters Ulrich Sierau. Der SPD-Politiker hatte sich nach der Ausstrahlung der Folge "Zorn" Anfang des Jahres in einem Wut-Brief an den WDR-Intendanten Tom Buhrow über die aus seiner Sicht klischeehafte negative Darstellung Dortmunds und seiner Bewohner beklagt.

"Ich weiß, wie viele Facetten die Stadt hat", sagte Hartmann, der in der ARD-Krimireihe den schrägen Kommissar Peter Faber verkörpert. "Aber wir zeigen nun mal auch Abgründe. Wenn man sich die schönen Seiten wünscht, dann ist man beim Tatort allgemein nicht ganz so gut aufgehoben."

Bereits im Januar hatte Faber in einem Interview der "Bild"-Zeitung eine Einladung an Sierau ausgesprochen, um sich beim "lecker Pilsken" auszutauschen. Zu einem Treffen sei es noch nicht gekommen. "Das Bier steht kalt", sagte Faber. Die Stadt kündigte an, ein Treffen mit den "Tatort"-Machern arrangieren zu wollen.

Derzeit laufen in Dortmund die Dreharbeiten zur übernächsten Folge: Darin gibt es ein Wiedersehen mit Fabers Widersacher und dem vermeintlichen Mörder seiner Familie, Markus Graf (Florian Bartholomäi).

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