Erster Auftrag aus Kairo
Damit war das System auf dem neuesten und vor allem energieeffizientesten Stand. Aber: „Alte Eisenbahner zu überzeugen ist sehr schwer“, sagt Saarinen schmunzelnd. In diesem Fall ist es gelungen, denn nur ein Jahr, nachdem das Projekt ins Leben gerufen worden war, gewannen die Rehauer die erste Ausschreibung – ein Komplettsystem für 15 Kilometer Schienennetz der Kairoer U-Bahn.
System muss kompatibel sein
Bei der Entwicklung mussten die Rehauer darauf achten, ihr System kompatibel mit bereits bestehenden Schienen zu machen. Was auch ein bisschen hemmen kann. „Wenn ich freie Hand hätte, hätte ich Tausende Ideen, was man mit solchen Stromschienen machen kann“, sagt Saarinen.
In alle Welt
Aktuell sind in Rehau fünf Mitarbeiter allein für das Third-Rail-Projekt zuständig. Weltweit sind es 15, die vor allem im Vertrieb und der Kundenbetreuung tätig sind. Mit großen Hallenkränen wuchten die Monteure in einer Fabrikhalle der Firma die zwölf bis 18 Meter langen Eisenbahnschienen zwischen den Maschinen umher, die alle Komponenten des Systems, den Aluminium-Teil und den aus Edelstahl, verbinden. Im Anschluss gehen die Stromschienen von Rehau aus in alle Welt. „In Europa werden auch U- und S-Bahnen modernisiert“, sagt Janne Saarinen. „Unser Schwerpunkt liegt aber klar im Ausland.“ Und hier vor allem im Neubau der öffentlichen Transportlinien. In Süd-Ost-Asien, Indien und Südamerika sieht er aktuell das größte Potenzial. Auch Russland sei ein großer Markt. „Dort ist die Situation aber zurzeit extrem schwierig.“
Umsatz verdreifacht
Die Zahlen sprechen auch ohne den russischen Markt für sich, so Yvonne Schaller. Seit 2011 haben sich die eigenen Umsätze in dem Bereich verdreifacht. „Aktuell wachsen wir noch schneller als in der Vergangenheit“, ergänzt Saarinen, der ein gefragter Mann ist: „Wir müssen überall auf der Welt präsent sein.“ Er selber ist mindestens einmal im Quartal in Süd-Ost-Asien unterwegs – und dann gleich für Wochen. Bald stehen Großprojekte unter anderem in Malaysia und Indonesien an. „Da wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren viel gebaut“, sagt Saarinen. „Und wir sind bereits vor Ort.“
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