"Peinlich": Wieder hapert es beim Catering

Von Marie-Christine Fischer
Diese Kinder bekommen ein Eis. Am Freitagabend aber mussten Besucher ohne etwas kühles zum Schlecken schwitzen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Wieder gibt es Beschwerden über das Catering auf der Landesgartenschau: Kein Eis, keine kühlen Getränke - und das an einem Sommertag mit Temperaturen über 30 Grad, wie dem vergangenen Freitag. Ein Missgeschick, das "peinlich" sei und ihm "oberleid" tue, entschuldigt sich der Caterer. Klar sei aber auch, dass abends nicht mehr alle Gastro-Angebote geöffnet haben könnten.

 
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Am Freitag hatte die Dr.-Kurt-Blaser-Schule des Heilpädagorischen Zentrums der Diakonie Bayreuth zu einem Inklusions-Kulturabend auf die Landesgartenschau eingeladen. Kinder und Jugendliche standen auf der Bühne der Jungen Landesgartenschau. Die Veranstaltung begann um 18.30 Uhr -  gegen 18 Uhr schloss der dortige Imbiss.

"Planlos", schimpfen Facebook-Nutzer

"Ich möchte hier nicht unterstellen, dass man davon ausging, dass Familien mit behinderten Angehörigen keinen Durst haben", schreibt eine Teilnehmerin auf Facebook. "Traurig, wenn man so planlos an Events ran geht", kommentiert ein anderer. Auch an einem Eiswagen, der ganz in der Nähe der Bühne stand, gab es nichts zu kaufen. Dabei, schreibt ein Facebook-Nutzer, hätte sich dessen Betreiber "dumm und dämlich verdienen können".

Das hätte nicht passieren dürfen, gibt Matthias Polster, Inhaber des Catering-Unternehmens Polster zu. "Das hat uns wahnsinnig gewurmt." Schuld an der Misere sei eine irrgelaufene E-Mail: Die Gartenschau-Verantwortlichen hätten zwar eine Mail an den Caterer geschrieben, um ihn über die Abendveranstaltung zu informieren. Die sei aber nie angekommen. Hätte er vom Kulturabend gewusst, hätte er den Imbiss und den Eisstand selbstverständlich länger offen gehalten, sagt Polster.

Um behinderte Menschen bemüht

Dass es anders kam, sei "doppelt peinlich. Jetzt denken alle, wir hätten uns nicht gekümmert, weil es um Behinderte ging. Dabei bemühen wir uns sehr um diese Zielgruppe." Die Restaurants sind barrierefrei, das Personal im Umgang mit Rollstuhlfahrern geschult, "und dann das".

Mehrzahl der Imbisse schließt um 18 Uhr

So leid es Polster tut, dass es außgerechnet den Menschen, die nicht problemlos 600 Meter bis zum nächsten Imbiss laufen können, an Essen und Getränken fehlte: Garantieren, dass abends jeder Gast in wenigen Schritten an einen Snack kommt, kann er nicht. Die Mehrzahl der Imbisse schließt gegen 18 Uhr. Denn um 17 Uhr macht die Kasse dicht. Außer den Dauerkartenbesitzern kommt dann niemand mehr rein. Entsprechend wenige Besucher seien abends unterwegs.

Länger geöffnet hat das Restaurant neben der Blumenschauhalle. "Den letzten Besucher werden wir aber nie erwischen, das ist dann irgendwann eine Kostenfrage", sagt Polster.
 

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