Puppenstuben: Inge Aures zeigt Sammlung

Von Harald Judas
Puppenküchen und Kaufläden aus der Sammlung der Landtagsvizepräsidentin Inge Aures sind derzeit im Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel zu sehen. Foto: Harald Judas Foto: red

Die Welt im Kleinen ist derzeit im Wunsiedler Fichtelgebirgsmuseum zu bestaunen. Inge Aures, Landtagsvizepräsidentin, und ihre Schwester Liane Weber zeigen ihre beachtliche Sammlung an Puppenstuben und Kaufläden. Sie zeigen auch ein Rollenbild vergangener Zeit.

 
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"Ich musste immer bei meinen großen Schwestern einkaufen – später hieß es Onkel bau uns was“, steuerte der Wunsiedler Landrat Karl Döhler seine Erinnerungen zur neuen Sonderausstellung im Fichtelgebirgsmuseum bei. Dort geht es, passend zur Weihnachtszeit, um Puppenstuben und Kaufläden. Inge Aures, Landtagsvizepräsidentin, und ihre Schwester Liane Weber haben über Jahrzehnte hinweg mit viel Liebe zum Detail eine besondere Sammlung zusammen getragen, die sie nun zeigen.

Fundort: Sperrmüll

„Meine Schwester und ich haben immer schon ein Faible für alte Sachen“, erklärte Aures. Was sich ja auch darin zeige, dass sie als Architektin zusätzlich Denkmalpflege studiert hatte. Dabei startete die Sammlung  bescheiden. Die ersten Exemplare fand Aures im Sperrmüll.

Der älteste Kaufladen in der Sammlung ist aus dem Jahr 1895. Von da ab wird ein Bogen bis in die Neuzeit geschlagen. Alle Ausstellungsstücke sind relativ gut erhalten. Kein Wunder, wurden sie doch einst nur zu Weihnachten aufgebaut und bespielt. Den Weg in die Ausstellung fanden viele alte Raritäten.

Puppenstuben erklären die Vergangenheit

„Wir freuen uns sehr, dass wir so ein attraktives Thema ins Haus gebracht haben“, so Museumsleiterin Sabine Zehentmeier-Lang. Die Sammlung zeigt Kostbarkeiten. Ob es eine mit vielen einzelnen Teilen ausgestattete Apotheke ist, ein Metzgerladen, ein Kaufladen oder verschiedene Puppenstuben. Alles hat ein ganz besonderes Flair. Auf winzigen Tischchen liegen ebenso winzige Spitzendecken. In den Regalen stehen Miniaturtassen. Oder es sitzt auch zur Dekoration ein winziger Teddy auf einem Stuhl. Besucher können sich in die kleine Welt vertiefen oder auch in die eigene Vergangenheit reisen. Die Puppenstuben sind aber auch Zeugen einer vergangenen Epoche. Es sind auch viele Küchen dabei, „da haben früher die Mädchen das Kochen gelernt“, erklärt Aures.

Detailverliebte Einrichtung

Die Einrichtungen der Läden und Stuben ist der Zeit, aus der sie stammen, gemäß. Darauf legten Inge Aures und Liane Weber großen Wert. „Jedes Hörnchen, jede Schnecke muss im Bäckerladen an der richtigen Stelle liegen“, sagt Inge Aures und hofft, dass ihre winzigen Kleinode im Fichtelgebirgsmuseum nun möglichst viele Besucher auf Weihnachten einstimmen. Die siebenjährige Klara Nürnberger als jüngste Besucherin der Ausstellerin hatte jedenfalls gleich entschieden: „Der blaue Laden“, legte sie sich auf ihren Favoriten fest und schaute sich begeistert jedes der einzelnen Objekte an.

Info: Die Sonderausstellung wird im Fichtelgebirgsmuseum, Spitalhof 5, in Wunsiedel gezeigt. Zu sehen sind die Puppenstuben und Kaufläden bis zum 26. Februar 2017 dienstags bis sonntags, jeweils in der Zeit von 10 bis 17 Uhr.

Interview

Vor einigen Jahren stellte der Hofer Landrat Modellautos aus, jetzt die Landtagsvizepräsidentin Puppenstuben. Sind die klassischen Rollenbilder etwa gerade in der SPD besonders verankert?
Inge Aures: Das hat mit der SPD gar nichts zu tun. Das ist jedem seine eigene Sache. Jeder hat eine zweite Seite, jeder hat ein Hobby, das ist ein Stück weit in uns drin. Bei mir sind es Kaufläden und Puppenstuben. Ich habe mich darauf kapriziert, weil mir das kleine Abbild vom Großen total gefällt. Die meisten Menschen erinnert das ja auch an die Kindheit.

Welche Puppenstube oder welcher Kaufladen ist am Schönsten?
Aures: Mein Lieblingsstück ist ein Bäckerladen, weil meine Schwester und ich selbst aus einer Bäckerei stammen. Es ist zudem ein altes Stück, aus dem 19. Jahrhundert.

Mit welchem Ausstellungsstück verbinden Sie eine besondere Erinnerung?
Aures: Bei der letzten Ausstellung habe ich gesagt, dass mit noch eine Metzgerei fehlt. Postwendend hat sich jemand gemeldet. Eine Dame hat gesagt, sie hat eine Metzgerei, die sie gerne verkaufen würde. Wir haben dann zugeschlagen und die Metzgerei ist nun auch in der Ausstellung zu sehen.
Die Fragen stellte Harald Judas

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