Der deutsche Regisseur Achim Freyer (84) bringt das vierteilige Werk auf die Bühne. Zum Auftakt wurde am Mittwochabend im Seoul Arts Center „Das Rheingold“ mit viel Applaus für die Musiker und Sänger aus Europa und Südkorea aufgenommen. In den nächsten beiden Jahren sollen „Die Walküre“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ folgen. 

Der Gott Wotan schreitet im langen weißen Gewand, das mit roten und schwarzen Streifen bemalt ist, und künstlich verlängerten Armen über die Bühne. In Brusthöhe des Kleids schaut der dunkel bemalte Kopf des Wotan-Darstellers heraus. Im Hintergrund ist ein großes Gerüst zu sehen, das die Götterburg Walhall im „Rheingold“ sein soll. Auf dem Gerüst stehen später die Nibelungen, die in einer Goldmine für den Zwerg Alberich schuften müssen, der dank eines Zauberrings die Macht über sein Volk ausübt.

„Ich habe eine Bühne gebaut, die für alle vier Stücke funktioniert, und das Geheimnis ist, wie es möglich ist, mit immer der gleichen Bühne die verschiedensten Welten entstehen zu lassen“, sagte Freyer. Für seine „Ring“-Inszenierung hat er die Gerüstekonstruktion als Weltmaschine konzipiert. Der 84-Jährige hat den „Ring“ bereits in Los Angeles und in Mannheim inszeniert.

„Wir sind sehr glücklich, wir haben eine ganz schwere Zeit hinter uns, weil die Zeit knapp ist, besonders für so ein Riesenprojekt“, sagte Freyer. Der Regisseur und der musikalische Leiter an diesem Abend, Ralf Weikert, sprachen unter anderem von kurzer Bühnenprobe, komplizierter Logistik und einem koreanischen Orchester, das mit Wagner-Opernpartituren nur wenig Erfahrung hatte.