Praxisjahr in Kirchengemeinde Einblick in ein breites Spektrum

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Karin Hauenstein studiert Religionspädagogik und macht zurzeit in der evangelischen Kirchengemeinde ihr Praxisjahr. Unter anderem ist sie beim Frauenfrühstück und der Konfirmandenarbeit dabei. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Für Karin Hauenstein war schon in der Jugendzeit klar, dass sie mal einen helfenden Beruf ausüben möchte, etwas mit Menschen zu tun haben will. Zurzeit absolviert die 35-Jährige im Rahmen ihres Religionspädagogik-Studiums ein Praxisjahr in der evangelischen Kirchengemeinde.

 
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Und ihr war eigentlich klar, dass sie am liebsten etwas mit Kindern machen möchte. Darum hat sie erst eine Ausbildung zur Kinderpflegerin in Amberg-Sulzbach gemacht, danach noch die Erzieherausbildung in Neuendettelsau dran gehängt. Im Anschluss arbeitete sie in dem Beruf zwölf Jahre in einem Integrationskindergarten in Arget.

"Doch irgendwann brauchte ich noch etwas, war mir das nicht mehr genug", sagt sie. Sie wollte mehr wissen, den Arbeitsschwerpunkt verändern. Und so fiel ihre Entscheidung auf ein Studium der Religionspädagogik. In einer Zeitschrift hatte sie die Stellenanzeige für eine Gemeindepädagogin gesehen. "Da wusste ich, das will ich machen. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im religiösen Kontext", so Hauenstein weiter. Und so schrieb sich 2016 an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg ein.

Interesse an religiösen Themen

Im ersten Semester standen Schulpraktika an. "Wir haben hospitiert, gelernt, wie man bei Kindern das Interesse für religiöse Themen weckt, was bei Unterrichtsstörungen unternommen werden kann", sagt sie. Dann musste sie auch selbst unterrichten. Dabei habe sie festgestellt, dass es teils Parallelen zur Kindergartenarbeit gibt. Im zweiten Jahr machte Hauenstein dann ein Gemeindepraktikum in der Nürnberger St.-Peter-Gemeinde.

Und nun steht eben das Praxisjahr an. "Ich hatte mich um die Stelle in Pegnitz beworben, weil mich die Kombination aus Schul- und Gemeindeangebot gereizt hat", sagt sie. Bei ihrer Arbeit in der Förder- und Mittelschule fasziniert sie, wie viel sie von den Kindern gerade mit Förderbedarf lerne könne. "Es ist beeindruckend, wie viel Willen da oft dahinter steckt", sagt sie. Aber der Erwachsene müsse sich auch Zeit für die Bedürfnisse der Kinder nehmen. Sowohl in der Förder- als auch an der Mittelschule werde sie am Anfang hospitieren, beobachten, später selber unterrichten.

Viele Ehrenamtliche

"Und die Gemeindearbeit in Pegnitz hat ein großes Spektrum, es wird viel angeboten für Kleine, Krippenkinder, Senioren, eben alles, was die klassische Kirchenarbeit ausmacht", sagt sie. Sie habe eine große Offenheit für Neues, eine Dynamik entdeckt, die beeindrucke. "Ein aktives Gemeindeleben mit vielen Ehrenamtlichen", fasst sie es zusammen.

Und so war sie schon beim Frauenfrühstück dabei, bei der Konfirmandenarbeit, im Jugendtreff und im Bastelkreis für Erwachsene. "Ich werde nach und nach die Gemeinde kennenlernen", sagt Hauenstein. Weitere Stationen werden noch die Pfadfinder, das Schülercafé, der Bibelgesprächskreis und die Konfikids sein.

Große Stütze

Warum ist für sie religiöse Erziehung wichtig? "Man kann vermitteln, dass der Glaube einen in schweren Situationen trägt, man sich auf Gott verlassen kann, unabhängig von anderen Menschen. Das ist, wo Lebenswege sich trennen, eine große Stütze", so Hauenstein. All das könne man weitergeben. Gerade in der momentanen politischen Landschaft gebe es eine Sehnsucht nach etwas Stabilem. "Hier kann man die Hand reichen, um Sicherheit zu finden, eine Begleitung beim Antwortsuchen sein", nennt sie es.

Menschlich passt es

Nach ihrem Praxisjahr in Pegnitz steht dann die Bachelorarbeit an, danach kommen noch zwei Jahre Vorbereitungsdienst, vergleichbar mit dem Referendariat bei Lehramtsanwärtern. Hier kann die Verbindung zum Praxisjahr noch einmal intensiviert werden. Eine Entscheidung, auf welchem Gebiet sie im Anschluss arbeiten will, hat Hauenstein noch nicht getroffen, ob in der Schule, in der Gemeinschaft oder einer gemischten Stelle. Aber eines weiß sie jetzt schon nach ihrer bislang kurzen Zeit in Pegnitz: "Menschlich passt es hier."

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