Pottensteiner „Lichterfest“ Fast 20.000 Besucher

von Thomas Weichert

POTTENSTEIN. Die Besucherzahlen des Rekordjahres 2018 wurden am Dreikönigstag beim größten Lichterfest der Fränkischen Schweiz in Pottenstein nicht erreicht. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass am Montag wieder ein Arbeitstag ist und das Dreikönigsfest im letzten Jahr eben auf einen Samstag fiel.

 
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Dennoch schätzt Einsatzleiter Harald Düplois von der Polizeiinspektion Pegnitz knapp 20.000 Schaulustige, die am späten Sonntagnachmittag das Lichterschauspiel der brennenden Berghänge rund um das bekannte Felsenstädtchen gesehen haben. Die Prozession selbst verlief andächtig und ruhig. Einige kleinere Unfälle am Rande der Prozession blieben allerdings aufgrund der Menschenmassen nicht ganz aus.

Neue Verkehrsregelungen

Bereits zwei Stunden vor Prozessionsbeginn waren die Zufahrtsstraßen vom Langen Berg und Bayreuther Berg in die Stadt komplett gesperrt. Erstmals war auch die Zufahrt von Waidmannsgesees aus auf den Bayreuther Berg gesperrt und auf Anordnung des Landratsamts eine Einbahnstraßenregelung ab der Kreuzung bei Rackersberg eingerichtet. Wer in südlicher Richtung vom Berg aus nach Pottenstein fahren wollte hatte keine Chance.

Die Umleitung war über Haselbrunn möglich, doch auch dort war ab etwa 15 Uhr kein Durchkommen mehr. Auf der Bundesstraße parkten die Autos in Richtung Behringersmühle bis zur Bärenschlucht und in entgegengesetzter Richtung bis zur Schüttersmühle. Besonders viele Reisebusse aus allen Himmelsrichtungen belegten die Parkplätze von der Teufelshöhle bis zum Bruckmayer-Parkplatz vor der Innenstadt.

Ruhiger Ablauf

Das Pottensteiner Lichterfest ist längst zu einem lohnendem Ausflugsziel für die Busunternehmer geworden. Für einen einigermaßen reibungslosen Ablauf sorgten neben den Beamten der Polizei Pegnitz auch eine Einheit der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg und zehn Feuerwehren der Stadtgemeinde aus dem Unterkreis 9. Die Prozession selbst verlief ruhig und ohne besondere Vorkommnisse.

Nachdem sich die Innenstadt bereits längst zuvor mit den Menschen gefüllt hatte, setzte sich pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit um 17 Uhr der Prozessionszug der Gläubigen von der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus mit Fahnen tragenden Ministranten an der Spitze in Bewegung. Alle Pottensteiner Vereine nahmen mit ihren Fahnenabordnungen teil und für die musikalische Umrahmung sorgte wie immer die Stadtkapelle Pottenstein. Kinder trugen die Wundmale Christi durch den Ort. Vorbeter im Zug waren Stadtrat Reinhold Thiem und Hildegard Löhr. Das Allerheiligste unter dem Baldachin trug erstmals Pottensteins neuer Pfarrer Dominik Urban, flankiert von den Geistlichen der umliegenden Pfarreien.

Prominente Prozessionsteilnehmer

Prominenteste Prozessionsteilnehmer waren Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, CSU-Bundestagsabgeordnete Silke Launert und Altbezirkstagspräsident Günther Denzler. Auf den Berghängen rund um Pottenstein standen wieder viele Menschen um das Lichterschauspiel von oben zu bestaunen. Hier waren auch etwa 130 „Feuerleschürer“ im Einsatz um die großen Holzfeuer rechtzeitig zu entzünden. Der Brauch des „Lichterfestes“, wie die Pottensteiner Lichterprozession im Volksmund heißt, geht historisch gesichert bis ins Jahr 1905 zurück. Damals wurde das Fest der Heiligen Drei Könige und der Tag zuvor als Tag der Ewigen Anbetung in Pottenstein festgelegt. Das Fest der Ewigen Anbetung an sich geht allerdings bis auf das Jahr 1759 zurück.

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